App durchbricht Barrieren

Ein Testprojekt in Singapur mit Software aus Deutschland liefert die Grundlage für ein global anwendbares Konzept zur Erreichung von Barrierefreiheit im ÖPV.
Bordcomputer
In Deutschland leben rund 1,2 Millionen blinde oder sehbehinderte Menschen. Schätzungsweise 80.000 Menschen sind gehörlos und weitere 2,4 Millionen sind auf die Unterstützung eines Hörgeräts angewiesen. Trotz der Barrierefreiheit in Deutschland existieren in vielen Bereichen des Alltages für betroffene Personen Hürden. Diese Barrieren führen erst dazu, dass aus Beeinträchtigungen Behinderungen werden.

Spezielle Anforderungen

Sehbehinderte, hörgeschädigte und mobilitätseingeschränkte Personen erhalten über eine App maßgeschneiderte Fahrgastinformationen. Das Interface passt sich auf Grundlage der speziellen Nutzerbedürfnisse an. Eine Schnittstelle zum Bordcomputer ermöglicht neuartige Konzepte, wie beispielsweise das Übertragen von Ansagen direkt auf Hörgeräte von Fahrgästen.

Diese Schnittstelle erlaubt auch den einzigartigen Ansatz, Fahrer mit zusätzlichen Informationen zu versorgen. So können diese besser auf spezielle Bedürfnisse eingehen. Beim Anfahren von Haltestellen, an denen Menschen mit einer Seheinschränkung warten, können so beispielsweise besondere Ansagen abgespielt werden.

Herzstück des Projekts ist die Reiseassistenz-App ASSISTIVEtravel, entwickelt von der INIT SE. Als einziger Anbieter, der alle Aufgabenstellungen von Verkehrsunternehmen abdeckt, kann das Unter­nehmen auf einen gewaltigen Pool an Fachwissen, Erfahrung, aber auch Feedback zurückgreifen. Das Testprojekt ASSISTIVEtravel ist, mit seinem neuen Ansatz, wegweisend für die Überwindung von Barrieren und für die nachhaltige Integration von Menschen mit speziellen Bedürfnissen.