Eine großangelegte Förderung von Erdgas ist dabei allerdings keine Option. Zum einen stände diese in starkem Kontrast zu den angestrebten Klima-Zielen, zum anderen verfügt Europa über keine zugänglichen Erdgasvorkommen, welche langfristig genutzt werden könnten. Eine kosteneffiziente und leicht skalierbare Lösung stellt die Produktion von Biomethan dar.
Biomethan ist energetisch gleichzusetzen mit Erdgas. Das Besondere: Es lässt sich aus nachwachsenden Rohstoffen und sogar Abfallprodukten erzeugen. Momentan liegt der Anteil von Biomethan in unserem Gasnetz mit einer Milliarde Kubikmetern bei gerade einmal 1 %.
Wenn das gesamte Potenzial der erzeugten Biomasse, bestehend aus Energiepflanzen, tierischen Exkrementen, Stroh, Grünland sowie kommunalen und industriellen Reststoffen für die Biogaserzeugung genutzt werden würde, wäre es möglich bis zu 40 % des Gasbedarfs inländisch zu produzieren. Diesen Ansatz verfolgt auch das Leuchtturmprojekt der Europäischen Kommission.
Das Ziel das Projektes REPowerEU: Bis zum Jahr 2030 die Biogasproduktion in der Europäischen Union auf 35 Milliarden Kubikmeter heben. Erreicht werden soll dies durch eine Diversifizierung der landwirtschaftlichen Umsatzströme. Um dies zu erreichen, arbeiten die europäischen Gesetzgeber eng mit Spezialisten der Industrie und anderen Shareholdern zusammen.
Einer der an diesem Projekt beteiligten Spezialisten ist der Anbieter von Turnkey-Lösungen im Biogas-Sektor Envitec Biogas. Mit 89 eigenen Erzeugungsanlagen ist EnviTec einer der größten Biogas-Produzenten Deutschlands. Der Sprecher des Europäischen Biogas Verbandes betonte, dass der Biomethan-Sektor der Aufgabe gewachsen sein, allerdings benötige es Investitionen zwischen 70 und 80 Milliarden Euro. Der operative Teil des Projektes soll bereits am 25. Oktober beginnen.