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Die Kraft der Exklusion

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Die Kraft der Exklusion

Wenn Preise für Produkte steigen, dann ist es typischerweise so, dass Menschen weniger davon kaufen – und umgekehrt. Steigt beispielsweise der Preis für Butter um 20%, werden weniger Menschen im Supermarkt zur Butter greifen, sondern auf Alternativen wie Margarine umsteigen.

An der Börse ist dieser Zusammenhang zwischen Preis und Kaufverhalten interessanterweise genau andersherum.

Wenn die Preise von Aktien steigen, dann interessieren sich Anleger üblicherweise mehr für ein Investment und wenn die Kurse fallen, verkaufen sie. Was auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheint, ist jedoch Realität und tief in der menschlichen Psychologie verwurzelt. Wenn es um Geldanlage geht, ticken wir offensichtlich anders.

Die Folge dieser prozyklisch ausgerichteten Vorgehensweise sind immer wiederkehrende Übertreibungen und Crashs an den Börsen. Die Folge dieser Verhaltensweise von Anlegern ist, dass man im Durchschnitt ungünstige Entscheidungen trifft. Es wird immer zu teuer gekauft und zu günstig verkauft. Die Chance auf nachhaltige Überrenditen wird damit verschwindend gering.

Exklusion als Grundprinzip

Wir sind der Auffassung, dass Exklusion eines der wichtigsten Grundprinzipien ist, um diesem in uns verwurzelten psychologischen Fallen zu entkommen und eine Chance auf nachhaltige Überrenditen zu generieren:

  1. Fokus auf wenige Titel
  2. Fokus auf hohe Qualität

Allein in Deutschland gibt es rund 1.000 börsennotierte Unternehmen. Wenn man den weltweiten Aktienmarkt getrachtet, sprechen wir sogar über mehrere zehntausend Unternehmen. Wenn Sie nicht glasklar wissen, welche Aktien Sie zu welchem Preis bereit sind zu kaufen oder zu verkaufen, werden Sie sich in der Vielfalt verlieren.

Der Effekt ist genau der oben beschriebene, dass Sie den Entwicklungen nur hinterherlaufen und reagieren. Sich in die Lage zu versetzen tatsächlich zu agieren, ist nur möglich, wenn Sie den klaren Fokus auf eine Auswahl an Unternehmen haben, die sie hervorragend kennen, und alle anderen ignorieren, also aus ihrem Fokus verbannen.

Weniger ist mehr

In den meisten Portfolios findet man eine Vielzahl an Unternehmen. Über 50 Titel sind keine Seltenheit. Unseres Erachtens ist das ein Resultat fehlender Fokussierung und erschwert die renditeseitige Abgrenzung. Der Gedanke der Diversifikation ist grundsätzlich richtig.

Diversifikation hat zum Ziel, das unternehmensspezifische Risiko zu eliminieren, sodass ein Portfolio nur noch das Marktrisiko trägt.

Anders ausgedrückt: Je mehr Titel sich in einem Portfolio befinden, desto breiter ist das Risiko gestreut. Und sollte es einmal dazu kommen, dass die Rechnung bei einer Aktie nicht aufgeht und ein Titel einen schweren Verlust erleidet, wird der Einfluss dieses Ereignisses reduziert.

Jedoch ist es so, dass der Diversifikationseffekt schon viel früher greift. Bereits mit 20-25 Titeln in einem Portfolio ist das unternehmensspezifische Risiko so weit reduziert, dass jeder weitere Titel kaum mehr einen Vorteil bringt. Vielmehr reduziert jeder weitere Titel das Renditepotenzial, ohne einen weiteren Zuwachs bei der Risikominimierung beizusteuern. Diversifikation ist gut und wichtig, aber sie muss auch gut dosiert sein, weil sie sonst in einer Überdiversifikation mündet.

Portfolios mit sehr vielen Titeln sind also nicht vorteilhaft, was uns die Entscheidung der Exklusion sehr vieler Titel eigentlich noch vereinfacht. Denn, wir benötigen nur wenige Titel, um ein schlagkräftiges Portfolio aufzustellen. Die wichtigste Frage, die sich nunmehr noch stellt, ist, nach welchen Kriterien wir diese konzentrierte Selektion an Aktien filtern.

Qualitativ hohe Anforderungen

Wie erwähnt, ist der Pool an Unternehmen groß genug. Von den tausenden Unternehmen benötigen wir jedoch nur eine Handvoll, um nachhaltig gut am Aktienmarkt positioniert zu sein. Um diese zu finden und effektiv zu selektieren, ist ein qualitativer Filter notwendig. Mit einem solchen Filter können wir ganz gezielt nach bestimmten Kriterien suchen, die nach unserer Auffassung die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhen, dass sich die Unternehmen in Zukunft überdurchschnittlich entwickeln.

Der Vorgang gleicht also eher dem gezielten Suchen mit der Lupe als dem Fischen mit einem grobmaschigen Netz.

In den Alpha Star-Fonds haben wir unser Filtersystem hinzu über die Jahre immer weiterentwickelt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es zusammen rund 1.500 börsennotierte Unternehmen.

Von dieser recht großen Menge an Unternehmen erfüllen gerade einmal rund 5% unsere Anforderungen, um grundsätzlich in Betracht gezogen zu werden. Da wir, wie oben erläutert, vergleichsweise kleine Portfolios für vorteilhaft halten, gelangen davon schlussendlich nur 2% der besten Unternehmen in den Depots.

1. Ein großer Markt

Damit ein Unternehmen sein Potenzial voll entfalten kann, muss es auf einem Markt aktiv sein, der diese Möglichkeit auch bietet. Auch nach einigen Jahren starken Wachstums sollte das Unternehmen nicht auf eine Sättigung des Marktes stoßen, weil das die Potenziale für weitere Zuwächse entsprechend verringert.

Metaphorisch ausgedrückt, sollte der Teich, in dem der Fisch schwimmt, groß genug sein, um auch um ein Vielfaches seiner derzeitigen Größe zu wachsen, ohne Platzangst zu bekommen.

2. Wachstum

Ein großer Markt allein reicht nicht aus, um zu wachsen. Ein Unternehmen muss auch über die richtigen Produkte verfügen, um das Potenzial ausnutzen zu können.

Gleichzeitig muss das Unternehmen in der Lage dazu sein, Umsatzwachstum auch in Gewinnwachstum umzumünzen. Das ist nicht selbstverständlich und daher ein elementares Kriterium. Viele Unternehmen haben z.B. Umsatzwachstum zu großen Teilen durch Zukäufe erreicht und nicht durch überzeugende Produkte.

3. Qualität des Geschäftsmodells

Die Qualität eines Geschäftsmodells bemisst sich nach Wettbewerbsvorteilen und Alleinstellungsmerkmalen. Diese Faktoren sind deshalb wichtig, weil sie Wettbewerber davon abhalten in den gleichen Markt einzudringen und Marktanteile streitig zu machen. Gelingt das, kann ein Unternehmen seine Vorteile über eine lange Zeit hinweg nutzen, was sich üblicherweise durch starke Gewinnentwicklungen äußert.

4. Qualität des Managements

Die wichtigste Rolle des Managements ist die Kapitalallokation, also die Entscheidung darüber, was mit dem Unternehmenskapital geschehen soll. Sollen neue Wachstumsfelder erschlossen, Schulden zurückbezahlt, Übernahmen getätigt oder Dividenden ausgeschüttet werden?

Über einen langen Zeitraum ist die Summe diese Entscheidungen ausschlaggebend dafür, ob ein Unternehmen seine Spitzenposition behält und die bestmögliche Wertschöpfung für Aktionäre erfolgt.

Fazit

Die Vielfalt der Aktienmärkte und unsere menschlichen Schwächen machen einen strengen Fokus auf wenige, dafür qualitativ sehr hochwertige Titel unerlässlich, wenn wir nachhaltige Überrenditen erzielen möchten.

Dieser Fokus ermöglicht es uns eine glasklare Meinung zu beziehen und stets genau zu wissen, woran wir mit einem Investment sind. Nur so lässt sich aus unserer Sicht sicherstellen, dass wir die Entscheidungshoheit behalten und nicht nur der Masse folgen.

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