Angesichts der komplexen CBRN-Sicherheitslage sind neue Technologien zur Aufklärung dieser Gefahren unverzichtbar. Die CBRN-Aufklärung umfasst die Überwachung, Detektion und Identifikation dieser Gefahrenstoffe, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die Auswirkungen von Angriffen oder Unfällen zu minimieren. Traditionelle Systeme stoßen an ihre Grenzen, daher sind innovative Lösungen notwendig, um moderne Herausforderungen zu bewältigen
Traditionelle CBRN-Aufklärungssysteme haben mehrere Schwächen. Sie benötigen oft viel Zeit, um Gefahren zu erkennen und zu bewerten, was die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt. Die Zersplitterung der Datenquellen und fehlende Integration erschweren schnelle Entscheidungen. Viele Systeme erfordern manuelle Eingriffe, was die Fehleranfälligkeit erhöht und die Reaktionsgeschwindigkeit verringert. Zudem sind traditionelle Systeme oft stationär und schwer zu mobilisieren, was ihre Einsatzmöglichkeiten einschränkt.
Die Frequentis-Gruppe hat ein innovatives CBRN-Aufklärungssystem im Rahmen des European Defence Industrial Development Programme (EDIDP)-Projekts entwickelt. Dieses System zielt darauf ab, die CBRN-Abwehr zu revolutionieren und die Reaktionszeiten erheblich zu verkürzen.
Die Datenfusionszelle (DFC) ist das Herzstück des neuen Systems und dient als zentraler Knotenpunkt zur Integration von Daten aus verschiedenen Sensoren und unbemannten Systemen. Diese Technologie ermöglicht eine umfassende und schnelle Analyse, was die Entscheidungsfindung verbessert.
Unbemannte Systeme wie Drohnen und Roboter spielen ebenfalls eine zentrale Rolle im neuen CBRN-Aufklärungssystem. Ausgestattet mit modernen Sensoren, können diese Geräte gefährliche Substanzen schnell erkennen und analysieren, wodurch das Risiko für das Personal reduziert wird.
Das neue System bietet mehrere Vorteile. Es verkürzt die Analysezeit von zwei Stunden auf 40 bis 45 Minuten. Durch den Einsatz von Drohnen und unbemannten Robotern wird das Personal nicht mehr direkt in gefährliche Situationen gebracht. Die Integration von Daten aus verschiedenen Sensoren ermöglicht eine genauere Analyse der Situation. Echtzeitanalysen liefern entscheidende Informationen, die für fundierte Entscheidungen erforderlich sind. Die Effektivität des Systems konnte bereits in verschiedene Testeinsätze und Manövern getestet werden, welche die Effektivität des neuen Systems in verschiedenen Szenarien bestätigt haben.
Zukünftige Entwicklungen werden auf der Miniaturisierung und Leistungssteigerung von Sensoren sowie der Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen basieren. Diese Technologien können die Erkennung und Analyse von Bedrohungen weiter verbessern und die Reaktionszeiten verkürzen. Langfristig wird erwartet, dass CBRN-Aufklärungssysteme autonomer und intelligenter werden.
Die Weiterentwicklung der CBRN-Abwehrtechnologien stellt zudem einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Verteidigung dar. Für Frequentis bedeutet die Teilnahme am European Defence Industrial Development Programme nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern auch die Möglichkeit, an der Spitze technologischer Innovationen zu stehen. Die entwickelten Systeme verbessern nicht nur die Sicherheitsprotokolle und Reaktionszeiten in CBRN-Szenarien erheblich, sondern stärken auch die Position von Frequentis am Markt. Darüber hinaus profitieren teilnehmend Unternehmen durch die Möglichkeit, ihre Technologien in internationalen Projekten zu demonstrieren und neue Partnerschaften innerhalb Europas zu knüpfen, was langfristig zu einem nachhaltigen Wachstum führt.