Die verwendeten Marker enthalten zwar radioaktive Isotope, sind für den Körper aber vergleichsweise harmlos. Grund dafür ist neben den Strahlungswerten vor allem die geringe Halbwertszeit, die Zeit, die benötigt wird, bis das Isotop die Hälfte seiner Strahlung verloren hat. Während bei Plutonium-242 die Halbwertszeit beispielsweise über 370.000 Jahre beträgt, beträgt dies bei Fluor-18, ein häufig verwendetes Isotop für PET-Scans, gerade einmal ca. 110 Minuten. Die kurz anhaltende Radioaktivität des Markers hat allerdings nicht nur positive Aspekte.
Ein Problem, welches aus der kurzen Halbwertszeit resultiert, ist die sehr kurze Haltbarkeit. Durch die kurze Lebensdauer des Isotops ist es de facto unmöglich, dieses zu lagern. Es muss also unmittelbar vor dem Verabreichen vor Ort produziert werden. Dies geschieht in sogenannten Zyklotronen, einer Art Teilchenbeschleuniger, welcher geladene Teilchen in einer spiralförmigen Bahn beschleunigt. Die hieraus resultierenden hochenergetischen Teilchen können für das PET-Verfahren verwendet werden. Die Anschaffung eines Zyklotrons stellt für medizinische Einrichtungen allerdings eine Investition in Millionenhöhe dar. Zudem handelt es sich bei den Apparaten um gewaltige Maschinen, die viel Platz beanspruchen.
Seit seiner Gründung im Jahr 1997 hat sich das Unternehmen Eckert & Ziegler auf Isotopentechnologie für medizinische Anwendungen spezialisiert. Eines ihrer Produkte, der GalliaPharm® Radionuklidgenerator, hat kürzlich die Zulassung der Europäischen Kommission erhalten und ist nun im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum verfügbar. GalliaPharm® stellt Gallium-68 her, einen Tracer, der für PET-Scans verwendet wird, insbesondere zur Diagnose von Prostata- und neuroendokrinen Tumoren.
Das Besondere: Anders als Fluor-18 benötigt Gallium-68 kein Zyklotron, um angereichert zu werden. Der Generator zur Anreicherung von Gallium-68 ist nicht nur kostengünstig, er ist auch kompakt und transportabel, was in flexibleren Diagnosen und besserer Verfügbarkeit resultiert. Außerdem wird so auch kleineren Kliniken und medizinischen Einrichtungen der Zugang zu dem PET-Scan-Verfahren ermöglicht.
Der Generator ist bereits in einzelnen europäischen Ländern und deren Märkten sowie an anderen Märkten zugelassen. Diesen Monat hat Eckert & Ziegler allerdings bekannt gegeben, dass der Radionuklid-Generator GalliaPharm® die Genehmigung der Europäischen Kommission (EK) erhalten hat. Damit wird für 14 zusätzliche europäische Länder der Zugang zu dem neuen Verfahren möglich. Eckert & Ziegler vertreibt damit bald den ersten kommerziell verfügbaren Generator für die Produktion von Gallium-68 im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum.