Europäische Kommission genehmigt Gallium-68-Generator zur Tumor-Diagnose

Ein neues Verfahren zur Diagnose von Tumoren, welches auf Gallium basiert, hat eine Zulassung im gesamten europäischen Wirtschaftsraum erhalten. Was bedeutet das für den Kampf gegen Krebs?
PET-Scan
Anders als bei einer Biopsie, bei der eine Gewebeprobe entnommen wird, oder einer Endoskopie, bei der ein Schlauch mit einer Kamera in den Körper des Patienten eingeführt wird, wirkt ein sogenanntes PET-CT schon fast futuristisch. Bei einer Computertomographie (CT), in Verbindung mit der sogenannten Positronen-Emissions-Tomographie (PET), ist es fast so, als könnten Ärzte durch den Körper des Patienten hindurchschauen, ähnlich wie bei einer Röntgenaufnahme. Nur die Krebszellen zeichnen sich klar hervorgehoben vom umliegenden Gewebe ab. Bei dem besagten Verfahren werden radioaktive Marker, auch Tracer genannt, dem Patienten verabreicht. Diese enthalten Glucose, eine Form von Zucker. Da Krebszellen mehr Energie als ihre gesunden Nachbarn benötigen, absorbieren sie folglich mehr von dem Marker. Da dieser in geringen Dosen radioaktive Strahlung abgibt, lässt sich das betroffene Gewebe mit einem Scanner erfassen und in Bilder umwandeln und der Tumor wird sichtbar. Neben seiner Existenz kann so auch die genaue Lage und Größe bestimmt werden, essenzielle Informationen für eine erfolgreiche Behandlung, sei es Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie.

Neues Isotop in erprobtem Verfahren

Seit seiner Gründung im Jahr 1997 hat sich das Unternehmen Eckert & Ziegler auf Isotopentechnologie für medizinische Anwendungen spezialisiert. Eines ihrer Produkte, der GalliaPharm® Radionuklidgenerator, hat kürzlich die Zulassung der Europäischen Kommission erhalten und ist nun im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum verfügbar. GalliaPharm® stellt Gallium-68 her, einen Tracer, der für PET-Scans verwendet wird, insbesondere zur Diagnose von Prostata- und neuroendokrinen Tumoren.

Das Besondere: Anders als Fluor-18 benötigt Gallium-68 kein Zyklotron, um angereichert zu werden. Der Generator zur Anreicherung von Gallium-68 ist nicht nur kostengünstig, er ist auch kompakt und transportabel, was in flexibleren Diagnosen und besserer Verfügbarkeit resultiert. Außerdem wird so auch kleineren Kliniken und medizinischen Einrichtungen der Zugang zu dem PET-Scan-Verfahren ermöglicht.

Der Generator ist bereits in einzelnen europäischen Ländern und deren Märkten sowie an anderen Märkten zugelassen. Diesen Monat hat Eckert & Ziegler allerdings bekannt gegeben, dass der Radionuklid-Generator GalliaPharm® die Genehmigung der Europäischen Kommission (EK) erhalten hat. Damit wird für 14 zusätzliche europäische Länder der Zugang zu dem neuen Verfahren möglich. Eckert & Ziegler vertreibt damit bald den ersten kommerziell verfügbaren Generator für die Produktion von Gallium-68 im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum.