Unsicherheit am Gesamtmarkt überlagert positive Entwicklung der Unternehmen
Im April zeigten sich die Aktienmärkte insgesamt unentschlossen und wiesen am Ende des Monats kaum veränderte Notierungen auf. Maßgeblich ist das Umfeld unverändert von Verunsicherung geprägt. So wurde Ende April veröffentlicht, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im ersten Quartal 2023 stagnierte. Gleichzeitig scheint es so, dass die Inflation in den wichtigsten europäischen Wirtschaftsnationen nicht wie gewünscht sinkt, wie dies etwa in Spanien oder
Frankreich der Fall ist. Es scheint, als würde die europäische Notenbank zunehmend in eine Zwickmühle geraten. Einerseits müssten die Zinsen weiter steigen, um die Inflation zu bekämpfen, andererseits könnte das die ohnehin schon verlangsamte Konjunktur weiter bremsen.
Gleichzeitig waren die Zahlen von vielen der großen Unternehmen gut. Dabei dürften auch Nachholeffekte eine Rolle spielen. Denn, durch Corona und die daraus resultierenden Lieferengpässe bei vielen Rohstoffen und Vorprodukten haben sich hohe Auftragsbestände und Lieferrückstände aufgebaut, die sich noch immer auflösen. Zu nennen ist hier etwa die Automobilindustrie. Durch die inzwischen bessere Verfügbarkeit der Komponenten konnten Unternehmen zuletzt Auslieferungen
wieder verstärkt vornehmen. Bei Unternehmen mit kürzeren Reichweiten der Auftragsbestände und einer sensitiven Abhängigkeit von der Konjunktur zeigten sich hingegen bereits schwächere Tendenzen. Zu nennen ist hier exemplarisch BASF.
Auch wenn wir bei den Alpha Star-Fonds nicht in diese großen Unternehmen investieren, geben diese den Takt für die Gesamtlage an den Börsen mit vor. Die positiven und negativen Effekte in Gegenüberstellung haben dazu geführt, dass sich die Hängepartie fortgesetzt hat, auch im Bereich der kleineren Unternehmen, in welche die Alpha Star-Fonds investieren.
Was die operative Entwicklung unserer Unternehmen in den Alpha Star-Fonds anbelangt, können wir unverändert auf positive Tendenzen blicken. Ganz überwiegend sind die Unternehmen gut in das Jahr 2023 gestartet und konnten das erste Quartal mit weiterem Wachstum abschließen. Unsere Unternehmen wiesen dabei ein durchschnittliches Wachstum von rund 10 % auf. Wie bereits zu Jahresanfang von uns prognostiziert, können wir eine leichte Verlangsamung des Wachstumstempos beobachten.
Das ist jedoch angesichts der hohen Wachstumsraten der Jahre 2021 und 2022 von jeweils rund 20 % nicht verwunderlich, sondern war so zu erwarten. Wir schätzen diese Entwicklung daher als vollkommen gesund ein.
Angesichts der oben beschriebenen Unsicherheiten im Umfeld haben wir bei allen drei Alpha Star-Fonds weiterhin nur sehr selektive Nachkäufe bei bestehenden Positionen getätigt.
Neue Unternehmen sind nach wie vor nicht aufgenommen worden. Stattdessen liegen die Cash-Quoten mit rund 20 % bei den DACH-Fonds noch immer auf recht hohen Niveaus, um dem erhöhten Umfeldrisiko Rechnung zu tragen und gegebenenfalls sich eröffnender Opportunitäten wahrnehmen zu können. An Ideen mangelt
es nicht. Wir haben unverändert zahlreiche Unternehmen auf der Beobachtungsliste, welche die Depots zu gegebener Zeit bereichern werden.
Im Europafonds liegt die Cashquote mit etwa 11 % niedriger. Hier haben sich auch im April gute Gelegenheiten ergeben, Titel aufzustocken und damit unsere Beteiligung an sehr aussichtsreichen Unternehmen auszubauen. Zu nennen sind hier insbesondere die beiden Softwareunternehmen Upsales (Schweden) und Epsilon Net (Griechenland). Beide Unternehmen profitieren von der zunehmenden Digitalisierung und können ihre wiederkehrenden Erlöse seit vielen Jahren steigern. Vor allem aber gehen wir davon aus, dass sich die sehr positive Tendenz auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird, vor allem zu weiten Teilen unabhängig davon, wie sich die konjunkturelle Lage entwickelt.
Wenngleich unsere Geduld weiterhin strapaziert wird und sich die Kurse seit nunmehr drei Monaten tendenziell seitwärts bis leicht abwärtsgerichtet bewegen, steht die inhaltliche Stärke unserer Unternehmen für uns außer Frage. Für uns gibt es daher keinen Grund weiterhin davon auszugehen, dass sich die Kursentwicklungen aus unserer Sicht wieder den steigenden Gewinnentwicklungen angleichen.