Eine Möglichkeit, dieser Zahl den nötigen Schub zu geben, stammt aus den Niederlanden und nennt sich Energiesprong-Prinzip. Der Name des Projekts wurde dabei aus der Originalsprache beibehalten und bedeutet „Energie-Sprung“. Diese Form der klimaneutralen Modernisierung zielt darauf ab, den Umbau schneller, mieterfreundlicher und kostengünstiger zu gestalten.
Erreicht werden soll dies mithilfe industrieller Vorfertigung sowie den damit auftretenden Skaleneffekten. Statt einem aufwändigen Umbau, der mehrere Monate andauert und betroffene Gebäude währenddessen unbewohnbar macht, werden alle Elemente vormontiert und lassen sich so schnell und effizient installieren.
Die Module zur Umrüstung der Immobilie werden mithilfe eines 3D-Scan Verfahrens millimetergenau anfertigt. Fassadenelemente mit ökologischer Dämmung, die sich wie große Puzzle-Teile auf den Außenwänden installieren lassen, sorgen in Verbindung mit Energiemodulen wie Wärmepumpen, Warmwasserspeichern, Wärmerückgewinnungsanlagen und Fotovoltaik-Anlagen für eine Balance zwischen Energie-Verbrauch, -Erhalt und -Gewinn.
Damit die Energie, die den Gebäuden zugeführt wird, möglichst effizient genutzt wird, ist es wichtig, sie so lange wie möglich zu halten. Deshalb wird die modulare Isolierung von dem Technologieführer im Bereich Wärmedämmung unterstützt, dem deutschen Unternehmen STO. Zusammen mit 15 anderen Partnern treibt der Dämmstoff- und Dämm-Verbundsystem-Produzent die Produktion und Optimierung der Module maßgeblich voran.
Ein weiteres Pilotprojekt wird derzeit in Nassau realisiert, wo durch die Modernisierung von Wohneinheiten der CO₂ Ausstoß um 110 Tonnen jährlich reduziert werden soll. In Deutschland gibt es etwa 500.000 Gebäude mit insgesamt einer Million Wohneinheiten, die bereits als geeignet für das Sanierungsverfahren identifiziert wurden. 11.000 sind sogar schon für den Umbau zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Immobilie vorgesehen.