
Von Isolation zur Innovation
Grönland, die größte Insel der Welt, beeindruckt durch ihre extreme Weite und geringe Bevölkerungsdichte. Doch wie bewältigt man Infrastruktur-Hürden in dieser einzigartigen Umgebung?
Das sogenannte Airwave-System ist das momentane Rückgrat der britischen Notfallkommunikation und wurde speziell entwickelt, um Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und andere Sicherheitsbehörden flächendeckend mit zuverlässigen und sicheren Sprachkommunikationsdiensten zu versorgen. Seit der Gründung im Jahr 2000 (zunächst als BT Airwave) wurde das System kontinuierlich ausgebaut, um über 99 % der britischen Landmasse abzudecken. Es verbindet alle wichtigen Sicherheitsorganisationen und gewährleistet, dass die Notfallkommunikation auch in abgelegenen oder infrastrukturell schwierigen Gebieten funktioniert. So kam das System in zahlreichen Situationen zum Einsatz, wie bei den Olympischen Spielen 2012, bei denen über eine eigens erstellte Infrastruktur die Kommunikation von über 18.000 Mitarbeitern und freiwilligen Helfern ermöglicht wurde, oder bei den England-Riots im August 2011, bei denen es in Birmingham, Liverpool, Manchester, Nottingham – aber vor allem in London – zu zahlreichen Unruhen, Brandstiftungen und Plünderungen kam.
Auch wenn sich das System in der Vergangenheit bewährt hat, stößt es mit der rapide zunehmenden Menge an übertragenen Daten mittlerweile an seine Grenzen. Während es ursprünglich nur auf eine reine Sprachkommunikation ausgelegt war, gewann die Übertragung von Bildern und Videos, aber auch Metadaten wie GPS-Koordinaten, zunehmend an Bedeutung. Multimedia-Anwendungen wie Live-Videostreaming oder umfangreiche Datentransfers sind daher nicht möglich oder nur sehr eingeschränkt realisierbar. Obwohl das System in puncto Stabilität bewährt ist, entsprechen seine technischen Möglichkeiten nicht mehr den Anforderungen moderner Kommunikation.
Aus diesem Grund hat die britische Regierung im April 2014 den Grundstein für den Umstieg auf ein neues System gelegt, das sogenannte Emergency Services Network (ESN). Durch die Nutzung von 4G‑LTE– und 5G‑Technologie soll ein Datentransfer in Echtzeit mit hoher Bandbreite ermöglicht werden, um eine effektive Koordination von über 300.000 Einsatzkräften zu gewährleisten, deren Reaktionszeit zu verringern und durch eine verbesserte Koordination mit der Einsatzzentrale ihre Effektivität deutlich zu erhöhen. Ursprünglich war geplant, dass die Umstellung ab 2017 beginnt und bis 2019 abgeschlossen sein soll. Nach heutigem Stand wird allerdings davon ausgegangen, dass das System erst im Jahr 2026 in Betrieb gehen wird.
Grund für die Verzögerung waren zahlreiche Komplikationen mit den Dienstleistern, die ursprünglich an dem Projekt beteiligt waren. Im Januar dieses Jahres hat die britische Regierung bekannt gegeben, dass sie aufgrund dieser sich häufenden Verzögerungen nun den Partner gewechselt hat. Beauftragt mit der Realisierung des Projekts ist nun der global agierende IT-Dienstleister IBM, welcher sich wiederum zur Umsetzung ein Partner-Ökosystem von führenden Anbietern aufgebaut hat.
Einer dieser Anbieter ist der österreichische Dienstleister Frequentis. Durch sein inzwischen 75-jähriges Agieren in sicherheitskritischen Bereichen wie Flugsicherung, öffentlicher Sicherheit sowie Notfalldiensten verfügt Frequentis über die nötige Erfahrung und Expertise zur Realisierung des Projekts. Das Unternehmen war bereits an verschiedenen Systemintegrationen dieser Art weltweit beteiligt, wie beispielsweise an einem System zur Küstenüberwachung in Spanien, einem zivil-militärischen Flugverkehrsmanagementsystem in Australien oder das Einrichten und Betreiben von digitalen Towern in Grönland.
Die Kooperation mit IBM ist nicht das erste Projekt, das Frequentis im Vereinigten Königreich realisiert. So ist der Dienstleister bereits seit 2005 verantwortlich für die Bereitstellung einer Kommunikationsplattform für das Hauptquartier der Londoner Metropolitan Police „New Scotland Yard“. Diese Art von internationalen Projekten verdeutlicht die Marktposition von Frequentis als einer der führenden Anbieter von Nischenprodukten. Durch seine Spezialisierung und sein Know-how kann Frequentis maßgeschneiderte Produkte für Ökosysteme wie beispielsweise Polizeistationen anbieten, für die es keine standardisierte Lösung gibt. Neue Akteure können auf diesen Märkten aufgrund der hohen Eintrittsbarrieren – in diesem Fall aufgrund höchster Sicherheitsanforderungen – schwer Fuß fassen, und für große IT-Unternehmen wäre es nicht wirtschaftlich, diese Produkte anzubieten. Deshalb gehen große IT-Häuser, wie IBM, Partnerschaften mit Frequentis ein, um solche Projekte zu realisieren. Frequentis gewinnt durch diese Kooperationen wiederum an zusätzlicher Bekanntheit, Vertrauen und langfristigem Wachstumspotenzial.
Grönland, die größte Insel der Welt, beeindruckt durch ihre extreme Weite und geringe Bevölkerungsdichte. Doch wie bewältigt man Infrastruktur-Hürden in dieser einzigartigen Umgebung?
Frequentis kombiniert Expertise in Drohnentechnologie und Echtzeitanalysen, um die Reaktionszeiten zu verkürzen und die Sicherheit bei chemischen, biologischen und nuklearen Bedrohungen zu verbessern.
Fliegen gilt als sicherste Möglichkeit zu Reisen, zumindest schien es so. Die rapide Zunahme von Drohnen erfordert eine Koordinationslösung, damit weiterhin ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet bleibt.