Kursrückgänge erreichen Large-Cap-Segment
Nachdem in den vergangenen Monaten vor allem kleinere Unternehmen kursseitig nicht vom Fleck kamen, gerieten in den letzten beiden Monaten auch die großen Werte bzw. Indizes unter Druck. Allein im August und September verloren der DAX 6,4 % und der SDAX 6,3 %. Damit zeigt sich einmal mehr das bekannte Muster, dass Anleger zunächst weniger liquide Anlagesegmente wie z. B. Aktien kleinerer Unternehmen meiden, bevor die liquiden Segmente unter Druck geraten.
Auch wenn dieses Muster immer wieder zu beobachten ist, ist dieses Verhalten aus unserer Sicht nicht rational. Vielmehr hat dieses Phänomen unserer Meinung nach vor allem portfoliopolitische Hintergründe. Denn rational betrachtet haben Nebenwerte in den letzten Monaten nur an Attraktivität gewonnen. Dies sollte vor allem für Deutschland gelten, denn hierzulande finden sich vor allem große Unternehmen aus klassischen Industriebranchen wie dem Automobilsektor, dem Maschinen- und Anlagenbau oder der Chemie.
Das sind genau die Branchen, die im Zweifelsfall von einer konjunkturellen Abschwächung besonders betroffen sind. Dennoch haben sich die Indizes mit diesen Titeln im Jahr 2023 bisher recht gut entwickelt. Vor dem Hintergrund der noch nicht absehbaren Folgen der starken Zinserhöhungen für die Konjunktur erscheint dies ambitioniert.
Auf der anderen Seite sind Nebenwerte oft deutlich weniger abhängig von den allgemeinen Konjunkturzyklen. Dies gilt insbesondere für viele Titel in den Alpha Star Fonds. Wir können nicht oft genug betonen, dass dies am besten durch die Tatsache bewiesen wird, dass die Titel im Alpha Star Aktienfonds im ersten Halbjahr 2023 im Durchschnitt um 15 % sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis zugelegt haben. Von einer konjunkturellen Abkühlung ist bei den meisten Unternehmen wenig zu spüren.
Allerdings ist die Nachfrage nach Aktien kleinerer Unternehmen in den letzten Monaten sukzessive zurückgegangen. Entsprechend gering war die Kaufaktivität am Markt. So reichten schon kleine Verkäufe aus, um die Kurse nach unten zu drücken, auch wenn es dafür keinen fundamentalen Grund gab. Wie ausgetrocknet der Markt für Nebenwerte teilweise ist, zeigen vereinzelte Gegenreaktionen der Aktien auf positive Nachrichten. So konnte unser Depotwert Eckert & Ziegler im September einen Großauftrag eines Pharmaunternehmens vermelden, was die Aktie sprunghaft um 8 % nach oben trieb, während die Indizes den Tag tiefrot beendeten. Auch ein angekündigtes Aktienrückkaufprogramm von Amadeus Fire löste ähnliche Kursreaktionen aus.
Was wir damit sagen wollen, ist, dass positive Nachrichten auch schnell dazu führen können, dass sich der Käuferstreik auflöst. An den Bewertungen der Unternehmen sollte es jedenfalls nicht mehr liegen. Denn inzwischen sind die Kurse so weit korrigiert, dass unsere Depotwerte deutlich unter ihren historischen Bewertungen notieren. Dies gilt für die Aktien beider Fonds.
Dass wir von positiven Nachrichten überrascht werden, ist bei qualitativ hochwertigen Unternehmen, wie sie in den Alpha Star Fonds zu finden sind, zumindest wahrscheinlicher. Ab Ende Oktober werden die ersten Unternehmen ihre Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Dann wird sich zeigen, ob die gute operative Entwicklung anhält. Sollte dies der Fall sein, sehen wir gute Chancen, dass sich der Käuferstreik bei dem einen oder anderen Unternehmen auflöst.
In den Alpha Star Fonds haben wir jedenfalls im Sinne unseres antizyklischen Ansatzes bereits im September begonnen, die tieferen Kurse für erste Aufstockungen zu nutzen. Je länger die Korrektur dauert und je stärker sie ausfällt, desto konsequenter werden wir diesen Weg weitergehen, so wie wir es in den vergangenen Korrekturen erfolgreich getan haben. Denn eines ist auch klar: Irgendwann werden die Käufer an die Aktienmärkte zurückkehren, auch wenn niemand weiß, wann das sein wird. Wenn es so weit ist, wollen wir positioniert sein und unsere aktuellen Cashquoten von 14 % (Aktienfonds) und 13 % (Europafonds) deutlich reduziert haben.