Die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Folglich ist mit dem Anstieg der alternden Weltbevölkerung auch mit einer stark ansteigenden Zahl der Glaukomerkrankungen zu rechnen. Eine Studie, die 2020 veröffentlicht wurde, schätzt, dass etwa 76 Millionen Menschen an einem Glaukom leiden. Bei der Hälfte von ihnen wurde die Krankheit noch nicht entdeckt. Bis 2040 wird diese Zahl voraussichtlich auf 112 Millionen ansteigen, eine Entwicklung, die nur mit einer entsprechend steigenden Rate an Untersuchungen bekämpft werden kann.
Vor diesem Hintergrund ist zu beobachten, wie das Bewusstsein für die Erkrankung zunimmt. So bietet die größte Optikerkette Deutschlands, Fielmann, neben Sehtests nun auch professionelles Augen-Screening an, das auch den entscheidenden Augeninnendruck misst. Auf diese Weise werden auch Augenärzte entlastet, da diese Messung von geschultem Fachpersonal übernommen werden kann. Hier gilt: Je leichter die neue Technik adaptierbar und die Messungen durchführbar sind, desto größer fällt die Entlastung für Augenärzte aus.
Der Goldstandard für die Messung des Augeninnendrucks ist die sogenannte Applanationstonometrie. Bei dieser Methode wird ein Stempel auf die Hornhaut gedrückt. Gemessen wird dabei, wie viel Druck notwendig ist, um mit dem Stempel einen Bereich des Auges abzuflachen. Je nach Höhe des Innendrucks des Augapfels ist hierfür unterschiedlich viel Druck nötig. Stark vereinfacht kann man sich den Vorgang vorstellen wie einen Fußball, der gepresst wird, um zu testen, wie gut aufgepumpt er ist. Nachteil dieser Methode ist, dass sie für den Patienten sehr unangenehm sein kann, weshalb häufig Betäubungstropfen verabreicht werden müssen.
Eine Alternative stellt die sogenannte Rebound-Tonometrie dar. Anders als bei der Standardmethode ist hier die Reizung des Auges viel geringer, denn statt eines Stempels, der das Auge zusammendrückt, wird hier eine leichte Sonde genutzt, die kurz auf die Hornhaut trifft und von dieser zurückprallt. Je nach ihrer Geschwindigkeit lässt sich so der Augendruck bestimmen. Vergleichbar wäre dieses Prinzip mit einem Ball, den man auf den Boden abprallen lässt, um zu sehen, wie hoch er zurückspringt. Da die Sonde mit dem Auge nur für Sekundenbruchteile in Kontakt kommt, ist hierfür in der Regel keine Betäubung notwendig, was wiederum den Prozess beschleunigt und leichter anwendbar macht.
Ein weiterer Vorteil der Rebound-Tonometrie ist, dass Geräte, die dieses Prinzip verwenden, viel kompakter und handlicher gebaut werden können. Dies ermöglicht die Herstellung von tragbaren Geräten, die auch außerhalb von Kliniken zum Einsatz kommen und sogar vom Patienten zur langfristigen Überwachung selbst bedient werden können, ähnlich wie bei Diabetespatienten, die ihren Blutzucker regelmäßig überprüfen. Bis 2019 hielt das Patent für diese Technologie die aus Finnland stammende Revenio Group. Obwohl Konkurrenten seitdem angefangen haben, eigene tragbare Geräte zur Rebound-Tonometrie zu entwickeln und zu vertreiben, führen die Lösungen von Revenio in den Bereichen Zeitersparnis, Nutzerfreundlichkeit und Kosten, meist durch eine Kombination all dieser Faktoren.
In Anbetracht des erwarteten starken Anstiegs der Glaukomerkrankungen in den nächsten 20 Jahren in Verbindung mit dementsprechend wachsenden Bewusstsein für die Krankheit ist davon auszugehen, dass der Markt für Tonometer, also Messgeräte zur Überprüfung des Augeninnendrucks, gut wachsen wird. Es ist auch damit zu rechnen, dass sich in dieser Entwicklung vor allem Geräte durchsetzen werden, die leicht adaptierbar sind und für die Personal schnell geschult werden kann oder die von Patienten selbstständig angewandt werden können, da die Zahl der Patienten deutlich schneller wächst als die Zahl der speziell ausgebildeten Augenärzte. Revenio ist mit seiner jahrelangen Erfahrung und seinem technischen Know-how optimal positioniert, um von dieser Entwicklung zu profitieren.