Eine Höhe von 27 Metern und einen Durchmesser von 2 Metern besitzt der Raketen-Prototyp „Spectrum“ des jungen Unternehmens Isar Aerospace. Mit ihm möchte das Start-up ihr Ziel erreichen: Eintrittsbarriere und Kosten von Satelliten sowie deren Platzierung im Orbit senken. Angetrieben von neun Hochleistungstriebwerken soll die Trägerrakete in Zukunft mehrere Satelliten oder sogar ganze Satellitenkonstellationen auf einmal in den Weltraum befördern.
Herzstück des Unternehmens ist ihre etwa 5.000 Quadratmeter große Produktionshalle, mit der Isar Aerospace im Sommer dieses Jahres ihre Produktion startete. Wichtigster Bestandteil ihrer Fertigung sind Fräsen der Hermle AG, welche sowohl subtraktiv (abtragend), als auch additiv (auftragend) Komponenten bearbeiten können.
Das 5-Achs-Bearbeitungszentrum C 42 U ist der ideale Allrounder für das Münchner Start-up. Dank integriertem Temperaturmanagement lassen mit der Anlage diesem mit höchster Genauigkeit die Schubdüsen und diverse andere Bauteile fertigen. Auch müssen die Maschinen einer Dauerbelastung von über 40 Stunden Betrieb am Stück standhalten.
2,5 µm, 30-mal dünner als die Dicke eines menschlichen Haares, darf die Abweichung in der Fertigung maximal betragen. In dieser Größenordnung können bereits kleine Änderungen in der Temperatur zu Ausdehnungen führen, welche die Toleranz überschreiten. Deshalb ist eine Präzision nötig, wie sie nur Maschinen der Firma Hermle garantieren.
Langfristig sollen alle Teile der Rakete „Spectrum“ inhouse in der neuen Produktionshalle von Isar Aerospace gefertigt werden. Sobald das Projekt die Prototyp-Phase verlassen hat, soll die Produktion der Raketen vollständig automatisiert werden. Weitere Maschinen und Fertigungsroboter wurden hierfür bereits bei der Hermle AG in Auftrag gegeben.