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Resiliente Aktien

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Der Begriff Resilienz stammt aus der Psychologie und beschreibt eine besonders hohe seelische Widerstandsfähigkeit von Personen. Dabei kommt der Begriff ins Spiel, wenn es darum geht schwierige Situationen oder Krisen zu meistern und gegebenenfalls sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen.

Resiliente Personen schaffen es besser als andere Menschen, widrige Phasen des Lebens zu überstehen und sind damit langfristig erfolgreicher oder leben glücklicher als Menschen, die lange brauchen, um Rückschläge zu überwinden.

Der Begriff der Resilienz lässt sich auch gut auf die Aktienwelt übertragen. Es liegt in der Natur der Wirtschaft, dass der langfristige Aufwärtstrend immer wieder einmal durch Krisen unterbrochen wird. Wir können nie sagen, wann es eine nächste Krise geben wird. Dass es irgendwann einmal wieder so weit kommen wird, ist aber gewiss. Vor allem in schwierigen Börsenphasen hat sich immer wieder gezeigt, dass es einige Unternehmen gibt, die deutlich besser mit Gegenwind umgehen können als andere.

Während es auf der einen Seite Unternehmen gibt, die bei der kleinsten konjunkturellen Abschwächung ins Straucheln geraten, entwickeln sich andere Unternehmen unbeirrt, egal wie sich die Großwetterlage gerade darstellt oder erholen sich zumindest sehr schnell von Rückschlägen.

Resiliente Unternehmen, die Krisen und negative exogene Einflüsse schnell hinter sich bringen, sind natürlich für Anleger interessante Investments. Denn, zu wissen, dass schlechte Zeiten der langfristigen Entwicklung einer Aktie keinen Abbruch tun, ist beruhigend. Dieser Gedanke unterstützt das Ziel einer langfristig ausgelegten Geldanlage und verhindert kurzfristig emotional getriebene Reaktionen, die wir später bereuen. Damit ist Resilienz bei Aktien ein wichtiger Renditefaktor.

Woran erkennt man resiliente Aktien?

Aktien im Portfolio zu halten, die Resilienz aufweisen, ist ein wünschenswerter Umstand. Es stellt sich also die Frage, wie wir resiliente Unternehmen erkennen können. Unserer Meinung nach sind insbesondere drei Aspekte entscheidend:

1. Starke Geschäftsmodelle

Der wichtigste Faktor ist in unseren Augen das Geschäftsmodell. Dieser Punkt umfasst zum Beispiel die Frage, ob das Unternehmen auf einem zukunftsträchtigen Markt aktiv ist. Eine Branche, die kein Wachstum aufweist oder ein Unternehmen dessen Produkte in 10 Jahren niemand mehr benötigt, ist höchstwahrscheinlich kein gutes Investment. Denn, eine Krise könnte dazu führen, dass die schwache Grundtendenz noch beschleunigt wird. In einem solchen Umfeld haben es in der Regel auch die besten Unternehmen schwer, Wachstum zu generieren.

Natürlich sind die meisten Unternehmen betroffen, wenn es eine Krise gibt. Das bedeutet, die meisten Unternehmen werden zumindest kurzfristig Umsatzrückgänge zu verzeichnen haben. Resiliente Unternehmen können jedoch schnell wieder an die alten Hochpunkte anknüpfen. Das ist dann gut möglich, wenn das Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen anbietet, auf welche die Kunden nicht verzichten können oder es nur wenige Wettbewerbsanbieter gibt. Von Vorteil ist auch, wenn Unternehmen hohe Anteile wiederkehrender Umsatzerlöse haben, Kunden also immer wieder bestellen wollen oder gar müssen. Ein Beispiel hierfür sind Abomodelle, wie sie häufig bei Software zu finden sind. Aber auch wiederkehrende Bestellungen für Ersatzteile oder über Wartungsverträge sind hierbei zu nennen.

2. Gute Bilanzen

Eine gute Bilanz ist ein weiteres elementares Merkmal resilienter Unternehmen. Unternehmen, die eine hohe Verschuldung aufweisen, haben eine viel höhere Wahrscheinlichkeit in schwieriges Fahrwasser zu geraten, wenn sich die Lage anspannt.

Das hat man in der Finanzkrise 2008/09 sehr gut beobachten können, als einige Unternehmen, auch große Konzerne, in ernsthafte Existenznöte gerieten, weil ihnen die hohen Verschuldungen zur Last wurden.

Auch in der derzeitigen Corona-Krise wird bereits deutlich, dass hoch verschuldete Unternehmen zuerst ins Straucheln geraten.

Unternehmen, deren Verschuldungen niedrig sind oder Unternehmen, die überhaupt nicht verschuldet sind, müssen auch in schwierigen Phasen nicht damit rechnen, dass die Gläubiger nervös werden und ihre Kredite zurückfordern. Damit besteht auch keine Gefahr für das Überleben des Unternehmens, weil die Umsätze einmal temporär schwächer ausfallen.

Weitere Faktoren sind Vermögenswerte in der Bilanz, die weniger Wert sein könnten als ausgewiesen. Das Thema ist sehr komplex und nicht ganz einfach zu bewerten. Jedoch sind diese „Luftnummern“ in der Bilanz häufig im Bereich immaterieller Vermögenswerte zu finden, insbesondere bei sogenannten Firmenwerten. Wenn Unternehmen eine Übernahme eines anderen Unternehmens durchführen, werden häufig strategische Preise bezahlt.

Die Differenz zwischen den häufig hohen strategischen Preisen und dem Bilanzwert des übernommenen Unternehmens wird als Firmenwert verbucht. Stellt sich nachher heraus, dass der Preis für die Übernahme zu hoch war, wird der Firmenwert nach unten korrigiert. Das führt meist zu hohen Verlusten und einem Abschmelzen des Eigenkapitals, was wiederum ernsthafte Folgen haben kann, insbesondere in Krisenphasen.

Hohe Kapitalrenditen

Wie stark ein Unternehmen ist, lässt sich am besten durch die Kapitalrendite (Fachbegriff: Return on Invested Capital = ROIC) messen. Die Kapitalrendite gibt an, mit welchem Prozentsatz ein Unternehmen sein Unternehmenskapital verzinst. Je höher die Verzinsung ist, desto besser. Eine hohe Kapitalrendite indiziert dabei, dass die Produkte des Unternehmens entweder einen hohen Kundennutzen aufweisen oder das Unternehmen sehr effizient produziert.

Manche Unternehmen erfüllen sogar beides gleichzeitig, was natürlich ideal ist. Die Kapitalverzinsung bringt auch zum Ausdruck, um wie viel Prozent ein Unternehmen jährlich im Wert zulegt, also wie die Verzinsung auf das Unternehmenskapital ist. Je höher also die Kapitalrendite ist, desto größer wird auch der Unterschied zwischen Wert und Preis (Aktienkurs) im Falle fallender Börsen.

Da Wert und Preis in der Regel nicht sehr lange weit auseinanderliegen, sind hohe Kapitalrenditen damit zwar kein Garant dafür, dass Aktienkurse in einem Crash nicht fallen, aber sie sorgen dafür, dass sich der Aktienkurs zumindest schnell wieder erholt.

Nicht Volatilität

Nur aufgrund der Tatsache, dass ein Aktienkurs fällt, lässt sich hingegen nicht bestimmen, ob ein Unternehmen resilient ist oder nicht. Häufig wird die Volatilität einer Aktie, also die Schwankungsbreite, als Risikomaß herangezogen. Das ist jedoch nicht richtig.

Aktienkurse schwanken mitunter ohne besonderen Grund, sondern einfach nur, weil sich einige Anleger dazu entschließen ihre Aktien zu verkaufen. Gerade in Krisenphasen sind überdurchschnittliche Kursbewegungen nach unten nicht selten. Das indiziert jedoch keine Veränderung des wahren Wertes des Unternehmens. Der wahre Wert eines Unternehmens lässt sich nur über die Kapitalrenditen, Gewinne und Cashflows bestimmen, die erzielt werden. Vielmehr sinkt das Risiko von guten Unternehmen mit fallenden Aktienkursen sogar, weil sich der Preisabschlag zum fairen Wert vergrößert.

Daher kaufen schlaue Investoren dann Aktien guter Unternehmen, wenn die Kurse fallen.

Fazit

In den Alpha Star-Fonds wird großer Wert auf die Qualität des Geschäftsmodells, gute Bilanzen und hohe Kapitalrenditen gelegt. Jedes Unternehmen in den Alpha Star-Fonds erfüllt diese Kriterien nach unserer Einschätzung. Daher sind wir auch der Auffassung, dass die Unternehmen in den Alpha Star-Fonds ein hohes Maß an Resilienz aufweisen.

Bei einigen Titeln, die sich bereits länger im Portfolio befinden, konnten wir dies des Öfteren beobachten. Das ist nach unserer Einschätzung auch der Grund, warum sich die Alpha Star-Fonds in vergangenen Krisenphasen sehr schnell wieder erholen und schnell an alte Hochpunkte anknüpfen konnten.

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