Bevorstehende Zinssenkungen könnten Small Caps beflügeln
Die Entwicklung der Large Caps, also der Aktien großer Unternehmen, war in den vergangenen Monaten beeindruckend. Die Aktien kleinerer Unternehmen, die so genannten Small Caps, blieben dagegen meist deutlich zurück. Dies lässt sich auch deutlich an der seit Monaten mehr oder weniger seitwärtslaufenden Performance des Alpha Star Aktien und des Alpha Star Europa ablesen, obwohl die Zahlen der Unternehmen nach wie vor sehr gut sind.
Wie bereits mehrfach an dieser Stelle betont, sind die massiven Zinserhöhungen in den Jahren 2022 und 2023 hierfür maßgeblich verantwortlich. Dabei müssen wir vor allem auf die langfristigen Zinsen schauen und weniger auf die kurzfristigen Zinsen, die von der Zentralbank gesteuert werden. Während die kurzfristigen Zinsen vor allem für die Banken von Bedeutung sind, sind für die Wirtschaft die langfristigen Zinsen relevant. Denn die Finanzierung von Investitionsprojekten oder Unternehmensbewertungen erfolgt auf der Basis langfristiger Zinsen.
Ein Blick auf die Zinsstrukturkurve zeigt, dass die langfristigen Zinsen seit Anfang 2022 innerhalb von zwei Jahren von unter 0 % auf über 2 % gestiegen sind. Dies hat die Aktienmärkte und insbesondere Small Caps stark belastet. Small Caps reagieren in der Regel empfindlicher auf Zinsänderungen als Large Caps. Der Grund dafür ist das höhere Wachstum, da Änderungen der Diskontsätze bei höherem Wachstum eine größere Hebelwirkung haben.
Im Juni 2024 senkte die EZB die kurzfristigen Zinsen, was jedoch keinen Einfluss auf die langfristigen Zinsen hatte. Anfang Juli 2024 lagen die 10-jährigen Zinsen sogar wieder höher als zu Jahresbeginn. Dies ist ein wesentlicher Grund dafür, dass wir seit Jahresbeginn trotz anhaltend guter operativer Zahlen kaum Kursbewegungen bei Small Caps gesehen haben.
Inzwischen hat sich das Bild jedoch deutlich gewandelt. In den letzten Monaten ist deutlich geworden, dass sich die Inflation tatsächlich nachhaltig zu beruhigen scheint. Hinzu kommt, dass die Zinserhöhungen der vergangenen Jahre nun offenbar ihre Wirkung entfalten und die Konjunktur verlangsamen. Das gilt aber vor allem auch für die USA, denn in Europa und Deutschland sehen wir schon seit längerem eine zähe Entwicklung. In Deutschland ist das BIP im zweiten Quartal sogar leicht zurückgegangen. Die Abkühlung zeigt sich nun auch in den aktuell veröffentlichten Zahlen von Unternehmen aus zyklischen Branchen. In Branchen wie der Automobil-, Elektronik-, Halbleiter- oder Chemieindustrie ist die Lage angespannt.
Diese konjunkturelle Abkühlung war das Ziel der Zinserhöhungen, denn sie wird dafür sorgen, dass die Inflation weiter gedrückt wird. Das wiederum gibt den Notenbanken Spielraum für Zinssenkungen, die dann die Wirtschaft wieder ankurbeln sollen. Die Zinssenkungen der Zentralbanken und die konjunkturelle Abkühlung werden im Zusammenspiel auch die langfristigen Zinsen nach unten drücken. Erste Bewegungen in diese Richtung waren im Juli zu beobachten.
Dies sollte den Bewertungen von Small Caps Rückenwind verleihen. Vor allem in den USA haben wir in den letzten Wochen bereits beobachten können, dass große Summen aus den gut gelaufenen und inzwischen attraktiv bewerteten Large Caps in Small Caps umgeschichtet wurden. Wir gehen davon aus, dass sich diese Rotation aufgrund der geschilderten Rahmenbedingungen nicht nur fortsetzen, sondern auch in Europa und Deutschland zum Tragen kommen wird.
Wir gehen davon aus, dass die Alpha Star Fonds von diesem Szenario profitieren werden. Denn erstens können unsere Unternehmen die konjunkturelle Eintrübung gut verkraften, da die meisten Unternehmen keine zyklischen Geschäftsmodelle haben. Die bisher veröffentlichten Halbjahreszahlen zeigen deutlich, dass die Wachstumsdynamik bei den Gewinnen überwiegend anhält. Zweitens sind die Unternehmen in den Alpha Star Fonds nicht teuer bewertet. Gemessen an ihren eigenen historischen Bewertungen notieren die Aktien des Alpha Star Aktienfonds beispielsweise immer noch rund 10% unter dem langjährigen Durchschnitt.
Entsprechend dieser Entwicklungen beobachten wir, dass immer mehr Profis eine Rotation in ihren Portfolios vornehmen und ihre Positionierung in Large Caps zugunsten von Small Caps reduzieren. Auch wir sind mit dem Alpha Star Fonds bereits seit einigen Monaten entsprechend vorbereitet und nahezu voll investiert.