Warum sich der Renditenachteil von Small Caps bald auflösen könnte
Die letzten beiden Börsenjahre waren für Anleger, die in kleine Unternehmen (so genannte Small Caps) investierten, keine einfache Zeit. Weltweit haben sich die Aktien von Small Caps deutlich schlechter entwickelt als die Aktien von Large Caps. Während in den entwickelten Ländern der Welt die durchschnittliche Rendite großer Unternehmen von Anfang 2023 bis Ende September 2023 bei 11,5 % lag, betrug sie bei Small Caps nur 2,0 % – ein Renditenachteil von 9,5 % in nur neun Monaten. Dieses Phänomen zeigte sich in etwas unterschiedlicher Ausprägung sowohl in Europa als auch in den USA. Vergleichbare Werte sehen wir auch, wenn wir die Entwicklung des Alpha Star Aktienfonds und des DAX betrachten.
Hintergrund dieser sehr divergierenden Entwicklung der letzten Monate waren im Wesentlichen die Zinserhöhungen. Die starken Anstiege in kurzer Zeit haben dazu geführt, dass Anleger ihre Kapitalallokation verändert haben. Galten lange Zeit Aktien als Renditebringer, lässt sich dank der höheren Zinsen nun auch mit Anleihen und Cash wieder etwas verdienen. Vor allem große institutionelle Anleger haben daher in den vergangenen Monaten Milliardenvermögen aus dem Aktienmarkt in andere Anlageklassen umgeschichtet. Wenn Aktien verkauft werden, dann meist zuerst in den weniger liquiden Bereichen. So wurden Small Cap-Aktien verkauft. Allein seit Anfang 2022 sind so weltweit mehr als 10 % des gesamten Kapitals, das zuvor in Small Cap-Strategien investiert wurde, in andere Anlageklassen geflossen.
Dennoch ist es vielen Small Cap-Unternehmen gelungen, ihre operative Entwicklung auf hohem Niveau zu halten. Das heißt, sie konnten ihre Umsätze und Gewinne weiter steigern. Teilweise sogar deutlich, wie z. B. bei den Alpha Star Unternehmen. Auch nach den ersten neun Monaten des Jahres sind sowohl bei den deutschen als auch bei den europäischen Titeln durchschnittliche Gewinnwachstumsraten von über 20 % zu verzeichnen.
Der gegenläufige Effekt aus Kapitalumschichtungen großer Investorengruppen und der anhaltend guten operativen Entwicklung vieler Small Caps hat dazu geführt, dass Aktien kleinerer Unternehmen inzwischen ausgesprochen günstig bewertet sind. Weltweit liegen die Bewertungskennzahlen für Small Caps rund 18 % unter dem langfristigen Durchschnitt. In Europa liegt der Abschlag sogar bei 23 %. Auch im Alpha Star Aktienfonds ist dieser Bewertungsabschlag zu beobachten. Die im Fonds enthaltenen Unternehmen weisen bereits einen Abschlag von 25 % gegenüber ihrer historischen Durchschnittsbewertung auf. So niedrig waren die Bewertungen zuletzt während der Finanzkrise 2008/2009.
Solche Anomalien werden an der Börse früher oder später korrigiert. Historisch gesehen haben sich Small Caps langfristig betrachtet/ gesehen deutlich besser entwickelt als große Unternehmen, was mit dem höheren Wachstumspotenzial zu begründen ist. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um qualitativ hochwertige Unternehmen handelt, auf die wir uns bei Alpha Star konzentrieren.
Die Auflösung solcher Anomalien führt in der Regel zu einer sehr deutlichen Outperformance von Small Caps gegenüber Large Caps, wie wir sie beispielsweise 2009 oder 2020 beobachten konnten.
Die Historie zeigt, je größer der Bewertungsabschlag war, desto deutlicher fällt auch die Gegenbewegung aus. Möglicherweise haben wir im November bereits den Startschuss für eine solche Korrektur gesehen. Mit inzwischen an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind keine großen Zinsschritte der Notenbanken mehr zu erwarten, was dafür gesorgt hat, dass sich die Bewertungsunterschiede aufzulösen beginnen.
So konnte der Alpha Star Aktienfonds im November mit einer Performance von 12,4 % den fünftbesten Monat in der Fondsgeschichte erzielen. Auch der Alpha Star Europafonds entwickelte sich mit 8,5 % deutlich positiv und deutlich über dem Renditeniveau der großen Konzernpendants.
Wir dürfen gespannt sein, wie schnell sich der Bewertungsunterschied zwischen Small Caps und Large Caps auflöst und ob die hohe Dynamik des Novembers auch in den Dezember und das Jahr 2024 getragen wird. Wir sind jedenfalls genau dafür positioniert und haben in den vergangenen zwei Monaten die Cashquote in den Fonds reduziert. Damit sind die Fonds so aufgestellt, dass sie von einer Normalisierung der Bewertungsniveaus optimal profitieren können.