Passive Anlageprodukte, wie z.B. ETFs, haben in den vergangenen Jahren einen wahren Boom erlebt.
Hintergrund dessen ist nicht zuletzt die Tatsache, dass viele aktive Fonds Renditen produzieren, die schlechter sind, als die von passiven Fonds. Als einer der häufigsten Gründe dafür werden immer wieder die höheren Kosten von aktiven Fonds angeführt. Es ist natürlich richtig, dass aktive Fonds höhere Kosten aufweisen.
Ein aktives Fonds-Management ist per Definition ein Premiumservice, bei welchem der Anleger höhere Gebühren bezahlt, weil eine höhere Renditeerwartung in Aussicht gestellt wird.
Natürlich sollte ein Premium-Produkt, das mehr kostet, auch in der Lage sein eine Überrendite zu erzielen und somit einen Ausgleich für die Mehrkosten schaffen. Richtig ist jedoch leider auch, dass es vielen Fonds nicht gelingt den Markt zu schlagen. Bei genauem Hinschauen wird deutlich, dass nicht die Kosten der eigentliche Grund sind. Denn, wie erwähnt, sind die höheren Kosten bei aktiven Fonds per Definition logisch.
Der Haken sind damit die zu niedrigen Renditen, welche die Kosten nicht überkompensieren. Ein wesentlicher Faktor für zu niedrige Renditen ist unserer Auffassung nach, dass viele Fonds zu breit aufgestellt sind, also zu viele Positionen halten. Daraus entsteht eine zu nahe Anlehnung an die Vergleichsindizes. Die breite Aufstellung hat auch zur Folge, dass zu wenige Schwerpunkte auf einzelne Titel gelegt werden. In Summe entsteht eine Entwicklung, die zu ähnlich zu der der Indizes ist. Abzüglich der höheren Kosten entsteht dann eine Minderrendite.
Übergewichtungen sind wichtig
Wenn man sich die entsprechenden Statistiken anschaut, schaffen es umgekehrt diejenige aktiven Fonds den Markt deutlich häufiger zu schlagen, die mit Strategien abseits des Mainstreams unterwegs sind und konzentrierte Portfolios sowie Übergewichtungsstrategien verfolgen.
In seiner Studie The Active Manager Paradox: High-Conviction OverKolumne weight Positions hat Alexey Panchekha, CFA zudem festgestellt, dass aktive Fonds dann Überrenditen erzielen, wenn die besten Ideen der Fondsmanager übergewichtet werden. Es ist also nicht anzunehmen, dass die meisten Fondsmanager nicht in der Lage wären sehr gute Aktien zu finden. Ganz im Gegenteil. Das Problem ist vielmehr die strategische Ausrichtung vieler Fonds.
Denn, durch die großen Volumina vieler Fonds ist eine breite Aufstellung mit sehr vielen Titeln teils notwendig. Das ist wiederum ein wesentlicher Hinderungsgrund für Überrenditen, da die rar gesäten Top-Titel in der Menge an Aktien in den Fonds untergehen und zu wenig Gewicht einnehmen. Mit 50 oder mehr Titeln innerhalb eines Portfolios ist es schwer die wenigen Titel mit einer überdurchschnittlichen Erwartung zur Geltung kommen zu lassen.
Ein weiteres Resultat der breiten Aufstellung ist, dass wie bereits erwähnt, sehr hohe Überschneidungen zwischen Indizes und Fonds entstehen, so dass es schwierig ist eine Abgrenzung zu erreichen.
Es ist also nicht nur wichtig was man kauft, sondern auch wieviel man kauft. Nicht bei allen Unternehmen ist die Erwartung der Entwicklung gleich gut vorhersehbar. Bei einigen Unternehmen lässt sich eine höhere Überzeugung erarbeiten als bei anderen Unternehmen.
Entscheidend zu wissen ist, dass man einen größeren Betrag auf eine Aktie setzen sollte, wenn man zuversichtlicher ist, als auf eine Aktie, wo die Überzeugung nicht ganz so groß ist. Wenn man eine Aktie kaufen möchte, die 100% Kurspotenzial aufweist, aber die Wahrscheinlichkeit der Umstände, die zu dieser Verdopplung führen, nur bei 50% liegt, dann ist der Erwartungswert dieses Investments nur 50% Rendite (1,0*0,5).
Wenn die Wahrscheinlichkeit für den positiven Ausgang hingegen bei 70% liegt, dann erhöht sich der Erwartungswert auf 70% (1,0*0,7). Logischerweise sollte man bei einer höheren Wahrscheinlichkeit mehr investieren.
Wie hoch sollte die Gewichtung sein?
Für standardmäßige Fonds gibt es einen regulatorischen Rahmen, der die Höhe der Gewichtungen von einzelnen Titeln vorgibt. Die sog. 5/10/40-Regel sieht vor, dass höchstens 10% des Fondsvermögens in eine einzelne Position investiert werden darf.
Alle Positionen mit einer Gewichtung von mehr als 5% dürfen zudem in Summe maximal 40% des Fondsvermögens ausmachen. Diese Grenzen wurden seitens des Gesetzgebers zum Schutz der Anleger gezogen und sind auch als sinnvoll zu erachten. Anleger die mehr Risiko eingehen möchten, bleibt ein Investment in spezielle Fonds, etwa Hedgefonds, bei denen diese Regeln nicht gelten. Innerhalb dieses Regelwerkes sollten sich Fonds jedoch die Möglichkeit von Übergewichtungen offen lassen und je nach Überzeugung auch bei einzelnen Titeln die Größenordnungen der Maximalgewichtung ausreizen. Denn, Aktien zu finden, die eine starke Überrendite erzielen können, ist die Aufgabe des Fondsmanagers und der Mehrwert, der gegenüber passiven Anlagemöglichkeiten geliefert werden kann und muss.
asierend auf Unternehmensanalysen und den wesentlichen Werttreibern ist es möglich eine Rangliste zu erstellen, die sich nach der Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Entwicklung sortieren lässt. Damit ergibt sich ein Hinweis darauf welche Titel eine Übergewichtung erfahren sollten.
Spezialisierung und Überzeugung
Aus diesen Gründen haben wir uns in den Alpha Star-Fonds seit jeher dafür entschieden eine hohe Spezialisierung einzunehmen. Diese Spezialisierung ist auf Unternehmen des Deutschen Mittelstands ausgerichtet.
In diesem Segment ist die breite Masse an privaten und professionellen Anlegern nicht aktiv, womit wir unsere langfristig gesammelten Erfahrungswerte zur Geltung lassen kommen können. Die Folge ist, dass es nicht sehr viele andere Fonds gibt, deren Portfolios sich denen der Alpha Star-Fonds ähneln. In unseren Augen ist eine solche Differenzierung zu Indizes oder ETFs ein wichtiges Kriterium für ein aktiv gemanagtes Produkt. Denn, als Anleger bekommt man damit ein Produkt, das tatsächlich einen Mehrwert bietet.
Dieses Kriterium erfüllen in unseren Augen nur wenige aktiv gemanagte Fonds.
Innerhalb dieser Spezialisierung führen wir die beiden Alpha Star-Fonds mit jeweils sehr konzentrierten Portfolios von rund 20 Titeln. Von diesen 20 Titel sind einige mit einer klaren Übergewichtung versehen. Eine Übergewichtung von Titeln wird dann vorgenommen, wenn das Fondsmanagement eine besonders hohe Wahrscheinlichkeit einer überdurchschnittlichen Entwicklung sieht. Also, wenn das Fondsmanagement eine hohe Überzeugung hat.
In beiden Alpha Star-Fonds machen damit die 6 größten Titel knapp 40% der Portfolios aus. Entsprechend ist der Gewinnbeitrag dieser Titel sehr hoch, vorausgesetzt die Einschätzung des Fondsmanagements erweist sich als richtig. Das wiederum ist einer der wesentlichen Gründe dafür, warum die Renditeentwicklung der vergangenen Jahre so überzeugend war und jeden Vergleichsindex um Längen geschlagen hat.
Nicht zuletzt haben wir uns gleichzeitig dazu entschieden, nicht auf Volumenmaximierung zu bauen. Vielmehr haben wir von Anfang an kommuniziert, dass wird das Fondsvolumen begrenzen wollen und ab einem Volumen von 40 Mio. € keine neuen Anleger mehr aufnehmen werden. Dies haben wir daher so entschieden, um auch in den kommenden Jahren die bisher so erfolgversprechende Strategie nicht verlassen zu müssen.
In die Analyse und Auswahl der Titel legen wir in den Alpha Star-Fonds viel Arbeit und Passion. In der Folge kommen wir zu starken Einblicken und Überzeugungen, die wir in das Portfolio einfließen lassen, indem wir nur eine überschaubare Anzahl an Titeln in den Portfolios führen und zusätzlich die Titel mit Übergewichtungen versehen, bei denen wir besonders zuversichtlich sind. Diesen Mehrwert haben wir unseren Anlegern und uns selbst über viele Jahre geliefert und werden dies auch in Zukunft in gleicher Weise tun.