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Wie geht es an den Börsen weiter?

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Wie geht es weiter?

Sind die Rückgänge bald vorbei oder sehen wir weitere Tiefpunkte?

Im bisherigen Jahresverlauf haben wir einen beispiellosen Rückgang der Börsenkurse miterleben müssen. Auch der Wertrückgang der Alpha StarFonds seit Jahresbeginn um knapp 40 % ist signifikant. Damit durchlaufen wir gleichzeitig den schwersten Rückgang unserer Fonds seit Gründung. Die Gründe für die schwachen Märkte sind vielfältig und hinlänglich bekannt. Mit dem Ukraine-Krieg, der hohen Inflation, bis hin zu den steigenden Zinsen und den daraus erwachsenen Konjunkturängsten haben wir derzeit einen Cocktail, der ein hohes Maß an Unsicherheit schürt.

Verständlicherweise hören wir in diesen Tagen immer wieder die Frage, wie lange diese zermürbende Korrektur wohl noch dauern könne oder ob wir noch tiefere Niveaus sehen werden. Was wir bei Alpha Star grundsätzlich nicht für zielführend halten, ist das Modellieren von volkswirtschaftlichen Szenarien. Dafür sind die Einflussfaktoren zu vielfältig und die Formulierung einer Erwartung einzelner Faktoren viel zu ungenau.

Zudem ist ein großer Teil der derzeit misslichen Lage auf geopolitische Spannungen zurückzuführen. Hier ist die Entwicklung noch unberechenbarer, aber Ereignisse können die Lage jederzeit signifikant in die eine oder andere Richtung verändern.

Was wir jedoch tun können, ist, einen Blick auf die Ist-Situation zu werfen und sie zu analysieren. Hier lässt sich beobachten, dass der deutliche Kursverfall in den ersten neun Monaten des Jahres dazu geführt hat, dass sich die durchschnittlichen Gewinn-Multiplikatoren der Alpha Star-Unternehmen von 25 zu Jahresanfang auf inzwischen 15 reduziert haben. Die Bewertungen der Aktien sind also nicht nur deutlich günstiger geworden, sondern der Rückgang entspricht prozentual ziemlich genau dem Wert, um den sich auch die Kurse reduziert haben.

Dass eine Bewertungsanpassung an den Aktienmärkten erfolgt, ist vor dem Hintergrund der steigenden Zinsen nicht verwunderlich oder ungewöhnlich. Nehmen wir einmal an, dass die Höhe der Bewertungsanpassung gerechtfertigt ist (was vermutlich nicht der Fall ist). Was der Rückgang um 40 % impliziert, ist, dass die Alpha Star-Unternehmen kein Wachstum mehr aufweisen. Wenn ein Wachstum um z. B. 10 % in den Kursen berücksichtigt wäre, hätte der Rückgang insgesamt nur um 30 % auffallen dürfen (-40 % Bewertungsanpassung +10 % Wachstum), bei 20 % Gewinnsteigerung nur um 20 %.

Wir erinnern uns: zum Halbjahr lagen die Gewinnsteigerungen der Alpha Star-Unternehmen noch bei 20 %. Nun mag es sein, dass das zweite Halbjahr bei dem einen oder anderen Unternehmen etwas schwächer wird. Insgesamt sind wir aber nach wie vor überzeugt, dass am Ende des Jahres im Durchschnitt Zuwächse bei den Gewinnen zu verzeichnen sein werden, nicht zuletzt deshalb, weil gleichzeitig eine ganze Reihe von Unternehmen ein deutlich besseres zweites Halbjahr haben wird.

Daran gemessen müsste man davon ausgehen, dass die Bewertungskorrektur zu stark ausgefallen ist. Auch für das Jahr 2023 bestehen für die meisten unserer Unternehmen Stand heute gute Chancen, dass weiterhin Gewinnwachstum generiert wird, selbst wenn sich die Wirtschaft abkühlen sollte. Zudem berichten Unternehmen heute bereits von Entspannungen in den Lieferketten und bei der Teileverfügbarkeit.

Auch die Rohstoffpreise sinken wieder. Beides dürfte potenzielle Gewinnbelastungen entspannen. Warum sollten derartige, auf die Inflation insgesamt dämpfend wirkende Effekte nicht der Ausgangspunkt für eine Erholung an den Aktienmärkten sein, unabhängig davon, ob gerade eine Rezession herrscht oder nicht?

Vergleichbare antizipierende Bewegungen hat man auch in der Vergangenheit beobachten können. Etwa war 2009 ein hervorragendes Börsenjahr, obwohl im Nachgang der Lehmann-Pleite eine schwere Rezession zu verzeichnen war. Auch in der Corona-Krise sind die Märkte schnell und deutlich gestiegen, wenngleich die Rezession gerade erst begonnen hatte. Niemand vermochte damals mit Sicherheit zu sagen, dass der wirtschaftliche Einbruch nur sehr kurz auffallen würde.

Diese Beobachtungen machen deutlich, dass derzeit viel Pessimismus in den Kursen steckt. Überschwang in die eine oder andere Richtung ist typisch für die Börsen und in der aktuell depressiven Phase wird positiven Indizien keine Beachtung geschenkt. Es ist jedoch fest davon auszugehen, dass das früher oder später wieder getan wird, wenngleich wir nicht mit Sicherheit sagen können, wann genau das passieren wird. Wir können uns jedoch so positionieren, dass wir dann bestmöglich profitieren, wenn die Stimmung dreht.

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