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Wie viele Depotunternehmen sind optimal?

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Die meisten Anleger sind einer Meinung, wenn es um das Thema Diversifikation geht. An der Börse bewegen wir uns in einem Umfeld, das von vielen Ungewissheiten und Risiken geprägt ist. Das heißt, es passieren hin und wieder unvorhersehbare Dinge, was großen Einfluss auf die Rendite unseres Depots haben kann. Um das Risiko zu reduzieren, macht es Sinn, dieses auf mehrere Titel zu verteilen und den negativen Einfluss eines einzelnen Titels auf das Gesamtdepot zu senken. Man spricht von Diversifikation. Diversifikation kann zum einen die Verteilung der Geldanlage auf verschiedene Anlageklassen betreffen, etwa Anleihen, Aktien, Immobilien etc. und zum anderen die Anzahl von Titeln innerhalb eines Depots. Da wir im Rahmen der Alpha Star-Fonds ausschließlich in Aktien investieren, ist letzteres Gegenstand unserer Betrachtung.

Chancen und Risiken werden bei Aktieninvestments immer in einem Atemzug genannt. Eine häufig verwendete Risikokennzahl ist dabei die Schwankungsbreite eines Depots (Volatilität). Je höher die Rendite, desto höher die potenzielle Volatilität – und umgekehrt. Eine niedrige Schwankungsbreite wird damit als niedriges Risiko definiert.

Wenngleich dieser Denkansatz sicherlich nicht ganz verkehrt ist, gilt zu bedenken, dass Risikoreduktion durch die Verteilung auf mehrere Titel gleichzeitig aber auch eine Verringerung der Chancen bedeutet. Diversifikation auf viele Titel kann damit nachteilig für die Rendite sein. Eine der wichtigsten portfolio-strategischen Fragestellungen ist daher: Wie viele Aktien müssen in ein Portfolio gelegt werden, um eine optimale Chance-Risiko-Relation zu erreichen?

Nutzen der Diversifikation

Schauen wir uns zunächst an, welchen Effekt eine höhere Diversifikation auf ein Portfolio hat. Ziel der Ausweitung der Anzahl an Titeln in einem Portfolio ist, die Volatilität, also die Schwankungsbreite des Portfolios, zu senken. Mit vielen Aktien im Depot, werden immer einige Aktien dabei sein die steigen und einige die fallen. In Summe werden sich diese gegenläufigen Bewegungen ausgleichen. Je mehr Aktien sich im Depot befinden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dieses ausgleichenden Effekts. Zudem wird eine sehr negative Entwicklung eines einzigen Titels nicht so stark ins Gewicht fallen wie in einem Portfolio mit weniger Titeln.

Zu beachten ist dabei jedoch auch, dass die Schwankung nie ganz eliminiert werden kann. Wenn wir von einem Aktienportfolio sprechen, ist es das höchste erreichbare Ziel, die Schwankungsbreite des Portfolios auf das Niveau des Gesamtmarktes zu bringen. Dies würden wir erreichen, wenn wir in jede Aktie eines bestimmten Marktes den gleichen Geldbetrag investieren würden. Würden wir z.B. 1.000 € in jede DAX-Aktie investieren, wäre das Resultat, dass wir das gleiche Schwankungsrisiko wie der DAX im Portfolio hätten. Dennoch würde das Schwankungsrisiko nicht eliminiert sein. Die Schwankung des Gesamtmarktes (im Beispiel der DAX) behält man immer und kann nie eliminiert werden. Genauso verhielte es sich, wenn wir den globalen Aktienmarkt als Gesamtmarkt definieren würden. Auch hier würde zwar die Bedeutung der Schwankungen einzelner Aktien verringert werden, aber die Schwankung des gesamten Depots nur auf das Niveau des globalen Aktienmarktes sinken, nicht verschwinden.

Im Umkehrschluss ist jedoch dabei zu berücksichtigen, dass sich auch die Rendite auf das Niveau des Gesamtmarktes angleicht, wenn wir die Schwankungsbreite auf das Niveau des Gesamtmarktes reduzieren. Mit einer hohen Diversifikation ist deshalb die Marktrendite zu erwarten, da das Portfolio mit zunehmender Positionsanzahl immer mehr dem Gesamtmarkt ähnelt.

Man kann also sagen: Wer sich mit der Rendite des Gesamtmarktes zufriedengibt, der sollte breit diversifizieren. Diesen Zweck erfüllen z.B. ETFs sehr gut. Über diese können Anleger kostengünstig breit gestreut in verschiedene Indizes oder Märkte investieren und sind in der Folge nur den Schwankungen des Gesamtmarktes ausgesetzt. Im Gegenzug gibt es dafür die Marktrendite, abzüglich der ETF-Kosten.

Was muss man für Überrendite tun?

Für einige Anleger ist es jedoch das Ziel eine Überrendite zu erzielen. Um dies zu erreichen, ist es logischerweise zwingend notwendig, dass sich das eigene Portfolio vom Marktportfolio differenziert. Wenn man nur in DAX-Aktien investiert, kann man im Umkehrschluss auch nur die DAX-Rendite erwarten.

Das interessante dabei ist, dass es aber nur 20-25 Aktien in einem Portfolio bedarf, um den nahezu vollständigen Diversifikationseffekt zu erreichen. Wenn die einzelnen Aktien nicht miteinander in Korrelation stehen, also etwa alle aus der gleichen Branche stammen oder ähnliche Kunden haben, kann ein Schwankungsrisiko bereits mit wenigen Aktien auf das Gesamtmarktniveau gesenkt werden, ohne dabei die Chance auf Überrenditen zu verlieren.

Ein enges Portfolio mit 20-25 Titeln zu steuern und damit eine Chance auf Überrenditen zu haben, ist jedoch nicht leicht und damit nicht für jeden Anleger geeignet. In einem breit diversifizierten Portfolio nimmt die Bedeutung eines jeden einzelnen Titels mit zunehmender Anzahl ab und die z.B. fünfzigbeste Idee zu finden, bringt keinen Mehrwert mehr, nicht hinsichtlich der Risikoreduktion, noch bezüglich der Chance auf Überrenditen.

Aber nur die besten 20-25 Unternehmen zu finden und das Portfolio laufend so zu gestalten, dass auch immer nur die wenigen Aktien mit dem höchsten Renditepotenzial enthalten sind, ist eine große Herausforderung. Viele Portfolios mit dem Ziel einer Überrendite sind unserer Meinung nach mit zu vielen Titeln bestückt, um das Ziel nachhaltig zu erreichen. Selbst ein sehr talentierter Anleger oder Fondsmanager hat geringe Chancen auf Überrenditen mit 50 oder gar 100 Titeln im Depot. Jeder Titel, der über die 25 Titel hinausgeht, bringt keine zusätzliche Risikoreduktion, verwässert aber die Renditechancen. Bei 100 Titeln im Depot sind 75 Titel nur die zweit- und drittbesten Ideen und damit keine Garanten für Überrenditen.

Wichtig im Zusammenhang der Risikobetrachtung ist zu erwähnen, dass man die 20-25 Unternehmen in einem engen Portfolio sehr gut kennen und über die Einarbeitung in diese Unternehmen eine hohe Überzeugung aufbauen sollte. Dies zu erreichen, ist ein sehr zeitintensiver und damit auch kostenintensiver Prozess, dessen Belohnung die Überrendite ist. Das ist auch der Grund warum die Kosten bei aktiven Fonds deutlich höher sind als bei ETFs.

Fazit

Wenn man anstrebt, eine Überrendite gegenüber dem Gesamtmarkt zu erzielen, muss das Depot vom Gesamtmarkt abweichen. Ähnelt das Depot dem Gesamtmarkt, bekommt man auch nur die Marktrendite. Um aber das Risiko eines Depots auf das Niveau des Gesamtmarktes zu reduzieren, reicht es aus, 20-25 gut ausgewählte Titel zu haben. Jeder weitere Titel ist ein Nachteil mit Hinblick auf die Chance auf Überrenditen, bringt aber keinen weiteren Nutzen hinsichtlich der Risikoreduktion.

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