Halbjahreszahlen der Unternehmen bestätigen anhaltend hohe Wachstumsdynamik
Klopft eine Rezession an die Tür? Das ist sicherlich eine der häufigsten Fragen von Börsianern in den letzten Wochen. Was wir wissen ist, dass die deutsche Wirtschaft im 2. Quartal 2019 um 0,1% geschrumpft ist. Wahrscheinlich wird auch das 3. Quartal leicht negativ ausfallen. Daher haben wir per Definition eine Rezession. Denn, von Rezession wird technisch dann gesprochen, wenn das Wirtschaftswachstum in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen negativ ist.
Technisch ja, aber auch logisch, objektiv? Wir denken nicht. Denn, eigentlich sehen wir eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass das schwächere Wachstum nicht zuletzt zu guten Teilen durch die wichtige Automobilindustrie geprägt ist. Dies beeinträchtigt auch vorgelagerte Branchen, wie z.B. die Zulieferer- oder Chemieindustrie, bei weitem aber nicht alle Unternehmen.
Viele Unternehmen aus dem Mittelstand sind nach wie vor stark unterwegs. Das gilt insbesondere für Unternehmen aus strukturellen Wachstumsbereichen wie Software, IT oder Technologie. Allein aus diesen Branchen entstammen 40% der Unternehmen in Alpha Star Aktienfonds. Hinzu kommen ebenso wenig zyklische Branchen wie Medizintechnik oder Konsum, die zusammen weitere 15% ausmachen. Mit 15% ist nicht zuletzt auch die Cashquote derzeit recht hoch.
Auch aufgrund dieser Positionierung zeigten sich die Zahlen unserer bestehenden Depotunternehmen im 1. Halbjahr 2019 sehr robust. Die meisten Unternehmen konnten die Umsätze weiter steigern (Aktienfonds: Ø +7,9%, Dividendenfonds: Ø +5,0). Im Dividendenfonds war zwar die durchschnittliche Wachstumsrate mit 5% etwas geringer als im Aktienfonds, dennoch konnten die Unternehmen des Dividendenfonds die Ergebnisse in etwa gleich stark und überproportional um rund 10% erhöhen. Die Rentabilitätssteigerung war damit im Dividendenfonds sogar
höher.
Wir sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, die Depots der Alpha Star-Fonds weiter zu optimieren. Natürlich reagieren wir daher auch auf die Veränderungen des Umfeldes. So haben wir im Aktienfonds mit Einhell Germany AG und EDAG AG im August zwei Titel verkauft. Wir glauben zwar bei beiden Unternehmen nach wie vor an intakte Geschäftsmodelle und Wachstum in der Zukunft, sind aber der Auffassung, dass die Wertschöpfung und damit das Kurssteigerungspotenzial gegenüber den anderen Titeln etwas abfällt. Stattdessen haben wir mit LPKF Laser & Electronics AG den Weltmarktführer für Lasersystemen zur Materialbearbeitung neu ins Portfolio aufgenommen. Das Unternehmen ist in einem vielversprechenden Zukunftsmarkt aktiv und technologisch führend. Zum Beispiel hat das Unternehmen als erstes eine Technologie zum Falten von Glas per Laserbearbeitung entwickelt, wie sie zum Beispiel bei faltbaren Displays verwendet werden kann.
Auch im Dividendenfonds haben wir eine weitere Straffung vorgenommen. Während wir die Syzygy AG verkauft haben, wurden bestehende Titel aufgestockt und damit die Gewichtung auf Unternehmen mit einer höheren Wertschöpfung nochmals verstärkt. Unter anderem haben wir Anteile an der Berentzen AG aufgestockt, die wir in diesem Heft in der Rubrik „Aktie im Fokus“ auf Seite 10 vorstellen.
Gleichzeitig haben die Anpassungen in den Depots dafür gesorgt, dass die Cashbestände in beiden Fonds über dem historischen Durchschnitt liegen. Diese werden wir nun in den kommenden Monaten reinvestieren, sofern sich gute Möglichkeiten ergeben. Dabei wird zum einen der ein oder andere bestehende Titel nachgekauft. Wir haben aber auch neue Titel im Visier, die im Zuge der Kursrückgänge der letzten Wochen wieder auf attraktive Niveaus zurückgekommen sind – ganz im Sinne unserer langfristig angelegten antizyklischen Strategie.