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Sind „kleine Aktien“ gefährlicher als „große Aktien“?

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Häufig ist zu lesen, dass Aktien kleiner Unternehmen riskanter seinen als Aktien großer Unternehmen. Gerade in schwierigen Börsenphasen, so wird häufig argumentiert, können Kursrückgänge kleiner Unternehmen höher ausfallen als bei großen Unternehmen und seien daher riskanter. Da die Alpha Star-Fonds bekanntermaßen in Aktien kleiner Unternehmen investieren, beleuchten wir in diesem Artikel, was hinter diesen Aussagen steckt und was davon tatsächlich stimmt.

Handelsvolumina bei kleinen Aktien niedriger

Fakt ist, das Aktien kleiner Unternehmen in der Regel ein niedrigeres Handelsvolumen aufweisen als Aktien großer Unternehmen. Das bedeutet, es werden weniger Aktien pro Tag gehandelt und auch das Volumen in Euro ist geringer. Während bei Aktien eines DAX-Konzerns mit mehreren Milliarden Börsenwert täglich mehrere Millionen Euro an Aktienumsatz stattfindet, sind es bei den Titeln z.B. im Alpha Star Aktienfonds im Durchschnitt ca. 300.000 € pro Tag. Das ergibt sich bereits aus der kleineren Größe der Unternehmen.

Allein auf Grund dieser Tatsache kann es in Phasen schwächerer Börsen, wenn also bei den meisten Anlegern weniger Kaufbereitschaft vorhanden ist, vorkommen, dass die Kurse der kleinen Aktien stärker fallen als die von großen Aktien, da temporär weniger Nachfrage vorhanden ist. Das kann den Preis einer Aktie übergebührlich drücken.

Wichtig dabei ist zu beachten, dass dies kein qualitatives Merkmal ist, sondern eine technische Gegebenheit. Genauso gibt es viele Aktien im deutschen Mittelstand, deren Aktionärsstruktur sehr stabil und von langfristig orientierten Anlegern geprägt ist, etwa weil die Vorstände und Gründer stark investiert sind. Hier muss eine generelle Marktbewegung überhaupt keine Auswirkungen auf den Kurs haben.

Zudem gilt zu beachten, dass das niedrigere Handelsvolumen genauso nach oben wirkt, weshalb Rücksetzer bei kleinen Aktien oftmals auch sehr schnell ausgeglichen werden. Wir sprechen daher nicht nur von Risiko, sondern auch von Chancen.

Kolumne Insgesamt kann es aber tatsächlich vorkommen, dass kleine Aktien eine höhere Schwankungsbreite nach oben und unten aufweisen, rein aus dem Umstand heraus, dass das Handelsvolumen niedriger ist. Der Fachbegriff dafür ist die „Volatilität“, die häufig und fälschlicherweise auch als Risikomaß für eine Aktie herangezogen wird.

Was sagt uns die Volatilität über die Renditeerwartung aus?

Die langfristige Renditeerwartung einer Aktie bestimmt sich aus zwei maßgeblichen Faktoren. Zum einen ist das die Bewertung einer Aktie und zum anderen der Wachstumserwartung des Unternehmens (Renditeerwartung = Ertragsrendite + Wachstumsrate). In anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, dass die potenzielle Rendite mit einer Aktie umso besser ist, je günstiger man die Aktie erwerben kann und je höher das Gewinnwachstum ist.

Der Teil des Gewinnwachstums ist dabei leicht nachvollziehbar. Je höher das nachhaltige Wachstum von Unternehmensgewinnen ist, desto höher ist in der Regel auch die Wertsteigerung des Unternehmens. In Aktienfonds ist es die Aufgabe des Fondsmanagements nach Aktien zu suchen, die ihre Gewinne wahrscheinlich steigern können und in Märkten aktiv sind, die dies langfristig zulassen.

Die Bewertung einer Aktie kann man in der impliziten Verzinsung ausdrücken, z.B. durch die Rendite, die ein Unternehmen aus dem Unternehmensgewinn in Relation zu seinem Börsenwert erwirtschaftet. Erzielt ein Unternehmen 2 Mio. € Gewinn und ist mit 50 Mio. € an der Börse bewertet, dann liegt die implizite Verzinsung bei 1%. Kann ich das gleiche Unternehmen 20% günstiger zu einem Börsenwert von 40 Mio. € kaufen, beträgt die implizite Verzinsung gleich 5% und verspricht damit eine höhere Rendite. Die gleiche Aktie kann also mehr Rendite für den Aktionär generieren, wenn man sie günstiger erwirbt. Wenn der Grund für den 20%igen Kursrückgang von 50 Mio. € auf 40 Mio. € nicht fundamental begründet ist, sondern das niedrige Handelsvolumen, eröffnet sich eine deutliche Chance für Anleger.

Wie können wir das ausnutzen?

An den Aktienmärkten gehören Veränderungen der Preise zum täglichen Geschäft. Ab und an kommt es auch vor, dass die Kurse übertreiben und „verrückt spielen“. Das liegt daran, dass Anleger nicht immer rationale Entscheidungen treffen. Wie oben bereits beschrieben, kann es auf Grund der niedrigeren Handelsvolumina in der Tat insbesondere bei kleinen Aktien dazu kommen, dass die Anomalien stärker ausfallen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass hier erst recht außerordentliche Chancen entstehen können.

Da wir als Anleger dann eine besonders starke Renditechance für die Zukunft aufbauen können, wenn wir günstig kaufen, sollte es Teil der Anlagestrategie sein, solche Anomalien gewinnbringend zu nutzen. Wenn wir wissen, dass Kursbewegungen auch ohne fundamentalen Hintergrund passieren können, dann ist es nur logisch, dann zu kaufen, wenn die Kurse fallen. Denn dadurch baut man ein höheres Renditepotenzial für die Zukunft auf.

Die meisten Anleger lassen sich bei ihren Anlageentscheidungen emotional leiten, was dazu führt, dass sie dann kaufen, wenn die Märkte steigen, und dann verkaufen, wenn sie fallen oder der Anleger denkt, die Märkte könnten in Kürze fallen. Das kostet viel Geld und steht im Widerspruch zur eigentlich wertschöpfenden Vorgehensweise. Antizyklisches Vorgehen an den Aktienmärkten ist hingegen der Schlüssel zu einer langfristigen Renditeoptimierung, also ein zur breiten Masse gegenteiliges Agieren.

Das wahre Risiko ist dauerhafter Wertverlust

Voraussetzung für eine Renditeoptimierung durch den antizyklischen Ansatz ist, dass die Unternehmen, in die investiert wird, qualitativ hochwertig sind. Neben dem schon besprochenen Potenzial zur Gewinnsteigerung umfasst das auch die bilanzielle Stabilität, sprich eine solide Finanzierungssituation, wenig Verschuldung, ein gutes Management, etc. Denn das eigentliche Risiko für Anleger ist nicht die Volatilität einer Aktie, sondern die Gefahr eines dauerhaften Wertverlustes.

Diese Gefahr besteht dann, wenn ein Unternehmen keine Wachstumschancen hat, also Gewinne nicht steigern kann oder im schlimmsten Falle die Gewinne sogar sinken oder das Unternehmen insolvent geht. Wer auf Qualität bei der Aktienauswahl achtet, wird hinsichtlich eines solchen dauerhaften Wertverlustes wenig zu befürchten haben. Die Kursschwankungen erscheinen vor diesem Hintergrund auch in einem ganz anderen Licht und können auch emotional leichter als Chance begriffen werden. Denn dann ist maximal der Faktor Zeit entscheidend, da wir natürlich nicht wissen, wie schnell sich Irrationalitäten an den Börsen halten werden. Oftmals sind sie nur von kurzer Dauer, manchmal ziehen sie sich jedoch auch über einen langen Zeitraum hinweg. Nicht zuletzt deshalb sind Aktieninvestments immer vor einem langfristigen Hintergrund zu sehen.

Fazit

Viele Anleger scheuen Volatilität, da diese häufig als Risiko gesehen wird. Volatilitäten aufgrund von niedriger Liquidität sind jedoch kein Unheil für langfristig ausgerichtete Investoren, die in qualitativ hochwertige Unternehmen investieren. Wenn Unternehmen qualitativ gut sind und Wachstum stattfindet, sind Kursschwankungen eher Heil als Unheil und eine großartige Chance, Positionen an überzeugenden Unternehmen aufzustocken. Die Alpha Star-Fonds haben wir es seit jeher so gehandhabt, in starken Märkten tendenziell Positionen abzubauen und dann aufzustocken, wenn andere Anleger aus Aktien fliehen. Es wurde damit sogar geschafft, dass die Volatilität der Alpha Star-Fonds über Jahre hinweg tatsächlich deutlich niedriger ist als die der Gesamtmärkte, bei einer gleichzeitig deutlich besseren Rendite.

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