Vom Seeweg in die Leitung

Der Kurs steht fest: so schnell wie möglich unabhängig von russischen Gaslieferungen werden. Die rasche Umsetzung dieses Vorhabens wird durch ein neues Gesetz begünstigt.
LNG-Terminal
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 23.06.2022 die Alarmstufe des Gas-Notfallplans ausgerufen. Diese Eskalation der Frühwarnstufe sieht zu einem eine Entlastung der Versorger, zum anderen eine Steigerung der Flexibilität auf Beschaffungsseite vor. Jüngster Schritt zur Umsetzung des letzteren Punktes ist das LNG-Beschleunigungsgesetz, welches den Einsatz von verflüssigtem Erdgas schnellstmöglich vorantreiben soll. Diese zeigt bereits jetzt schon Wirkung:

Schnelle Umsetzung

Der Zwischenschritt der Verflüssigung ist somit gewissermaßen essenziell für den Transport von Gas ohne eine fest installierte Pipeline. Wir stehen nur vor einem Problem: Bisher ist keiner der über 60 Handelshäfen Deutschlands in der Lage, das verflüssigte Gas aus den Transportschiffen zu pumpen. Durch das LNG-Beschleunigungsgesetz wird sich dies nun ändern.

Das Gesetz vereinfacht die Zulassung und den Bau sowie den Betrieb von LNG-Terminals maßgeblich. Der Schritt zeigt bereits erste Wirkung: Das erste LNG-Terminal Deutschlands wurde genehmigt und wird in Brunsbüttel nahe Hamburg entstehen. Bereits Ende nächsten Jahres soll es über dieses möglich sein, das Gasnetz zu speisen.

Beauftragt mit der Realisierung des Bauvorhabens wurde unter anderem die FRIEDRICH VORWERK Group. Als Spezialist für Turnkey-Lösungen im Bereich des komplexen Pipelinebaus ist das Unter­nehmen sowohl für die 3 km lange Anschlussleitung verantwortlich, über welche das Gas entladen und in Tanks gepumpt wird, als auch für den Bau einer 55 km langen Transportleitung, über welche das gespeicherte Gas dem Verteilungs-Netz zugeführt wird. Zwei weitere Terminals sind bereits geplant.