Tests zeigen, dass eine Kollision mit einer Drohne verheerende Folgen haben kann, nicht nur bei einem Treffer an den empfindlichen Triebwerken. Aufgrund der Unberechenbarkeit und Neuartigkeit der Gefahr existiert kein einheitliches Szenario, wie mit der Bedrohung umzugehen ist. Dies machen vor allem die Kommunikation und Organisation zu einer zeitintensiven Herausforderung.
Schneller und effizienter auf Drohnensichtungen reagieren, das ist Ziel des Forschungsprojektes Falke der Frequentis AG und des Produzenten von Luftfahrt-Equipment, Hensoldt Avionics. Der Name lehnt an die Greifvögel an, die an Flughäfen gehalten werden, um andere Vögel von dem Rollfeld sowie den Start- und Landebahnen fernzuhalten.
Statt einer langen Meldekette ermöglicht Projekt Falke durch eine gemeinsame Sicht auf die Situation ein Zusammenspiel aller betroffenen Parteien (Flughafenaufsicht, Polizei, Rettungskräfte, Fluggesellschaften etc.). Anschließend kommt die Geheimwaffe des Projektes, eine Jägerdrohne, zum Einsatz.
Diese kann in einer Gefahrenlage voll automatisiert, aber immer mit der Möglichkeit des menschlichen Eingriffs, unautorisierte Drohnen abfangen und an einen sicheren Ort abtransportieren. Damit die Jägerdrohne ihr Fangnetz verlässlich trifft, wird der Einsatz von einer künstlichen Intelligenz gesteuert, da menschliche Piloten hierzu nicht in der Lage wären.
Zusätzlich wird das Projekt in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, Lufthansa, der Deutschen Flugsicherung und der Bundeswehr-Universität Hamburg umgesetzt. Die Frequentis AG entwickelt dabei das Herzstück des Projektes: das Inzidenz-Management und die Kommunikationsstruktur, welche einen reibungslosen Ablauf und ein höheres Sicherheitsniveau aller Betroffenen garantiert.